Malteser suchen Ehrenamtliche für Telefonprojekt
Regelmäßige Besuche von Angehörigen, ins Café gehen und Freunde treffen, das geliebte Hobby ausüben – das ist für ältere Menschen häufig nicht mehr möglich. Viele Seniorinnen und Senioren leiden unter dem Alleinsein – gerade in Zeiten von Corona, aber auch wegen der fehlenden Mobilität. Hier wollen die Malteser in Herne ein Zeichen setzen.
Foto: Elisa Haußler hofft auf viele Interessierte für ihr Projekt. @Frank Dieper/Stadt Herne
„Mit unserem Projekt sollen die älteren Menschen wieder ein bisschen mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können“, erklärt Elisa Haußler. Sie koordiniert für die Malteser den neuen Telefonbesuchsdienst für Senioren 80+. Dabei ist das Prinzip denkbar einfach: Die Seniorinnen und Senioren werden regelmäßig zu festgelegten Zeiten von Ehrenamtlichen angerufen. Dabei seien den Gesprächsthemen von Hobbies über das aktuelle oder ehemalige Berufsleben bis zum Aufwachsen in der gleichen oder einer anderen Stadt kaum Grenzen gesetzt. „Wer in einer anderen Generationen aufgewachsen ist, hat etwas anderes erlebt und somit auch etwas anderes zu erzählen. Das kann für beide Seiten ganz spannend und individuell sein“, so Elisa Haußler, die auf viele Interessierte hofft.
Mehr Lebensfreude und Abwechslung
Denn genau für diesen Telefonbesuchsdienst suchen die Malteser noch insbesondere junge Menschen in Herne, die durch ihr Ehrenamt auf der anderen Seite der Telefonleitung wieder für mehr Lebensfreude und ein bisschen Abwechslung im Alltag sorgen wollen. „Gerne können sich junge Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren melden, gerne aber auch Menschen, die ein paar Jahre älter sind. Auch eine 50-Jährige ist in einer anderen Zeit aufgewachsen als ein 80-Jähriger. Es handelt sich um ein generationenübergreifendes Projekt, wir möchten die verschiedenen Generationen miteinander ins Gespräch bringen“, sagt Elisa Haußler. Wer Lust hat, regelmäßig vielleicht ein oder zweimal in der Woche zum Hörer zu greifen oder angerufen werden möchte, kann sich mit ihr in Verbindung setzen. Nach den entsprechenden Vorgesprächen und Schulungen will sie die passenden Menschen zusammenbringen. „Dabei werden die Seniorinnen und Senioren immer von der gleichen Person angerufen, so kann sich ein Vertrauensverhältnis entwickeln außerdem kann man beim nächsten Anruf direkt an das Vorgespräch anknüpfen“, hofft die Projektleiterin auf einen guten Draht zwischen Alt und Jung. Den Telefonbesuchsdienst gibt es bereits in anderen Städten und hat übrigens nichts mit Corona zu tun. Das Ziel, ältere Menschen in Herne aus der Einsamkeit herauszuholen, habe es bereits zuvor gegeben. Aufgrund der aktuellen Situation – wo möglichst persönliche Treffen reduziert werden sollen, kann ein Gespräch am Telefon aber noch einmal besonders guttun, heißt es bei den Maltesern.
Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend soll dieses Projekt Alt und Jung auf neue Art zusammenbringen und andere Blickwinkel eröffnen. „Denn telefonieren geht immer“, sagt Elisa Haußler und freut sich auf viele Interessenten aus Herne, die mitmachen.
Wer gerne bei dem neuen spannenden Projekt dabei sein möchte – als Ehrenamtlicher oder auch als älterer Mensch, der sich über regelmäßige Anrufe freuen würde –, meldet sich bei Elisa Haußler, Projektreferentin Miteinander – Füreinander per E-Mail an Miteinander-Fuereinander.pb@malteser.org oder telefonisch unter 0 151 / 72 43 22 93.