Medientaschen über Demenz
Über eine Million Menschen leiden an Demenz. Betroffen sind auch alle, die diese Menschen betreuen - sei es professionell oder als Angehörige. Weil auch in Herne ein umfangreiches Publikum am Thema interessiert ist, hat die Stadtbibliothek jetzt thematische Medientaschen zusammen gestellt.
Und es ist erstaunlich, was sich Autoren und Verlage ausgedacht haben, um die Betroffenen phantasievoll anzusprechen. Da gibt es farbige kartonierte Bücher, die Kinderbüchern gleichen, aber zusätzlich einige Überraschungen beinhalten: Die "Lieder-Liesel" präsentiert auf jeder Doppelseite teilweise dreidimensional die Illustration eines Volksliedes - aus dem Liedgut, das das in den 50-er und 60-er Jahren populär war ("Es klappert die Mühle..."). Außerdem ist ein Button auf die Seite montiert, der gedrückt werden will: Dann singt eine Stimme das Lied und animiert zum Mitsingen. Großpuzzles von Kaffeeservices und von Handwerkszeug regen nicht nur zum Denken an, sondern ermuntern die Betroffenen, aus ihrer Zeit zu erzählen. Um ein paar Beispiele zu nennen.
Vergessen werden auch die Kinder nicht, deren Omas und Opas es sind, die an der Demenzkrankheit leiden. Sie können Bücher lesen wie "Die blauen und die grauen Tage" oder "Oma kann sich nicht erinnern".
Drittens: die informativen Medien, die nicht nur auf das "Gewusst wie" abzielen, sondern häufig auch neue Therapieansätze erläutern. Zudem will die Stadtbibliothek Medienlisten mit Belletristik und Filmen, die sich mit dem Thema befassen, zusammen stellen.