Mehr als die Hälfte der Herner Kindertagesstätten sind als Familienzentrum zertifiziert

20. September 2016 | Gesellschaft

Dr. Annette Frenzke-Kulbach, Leiterin des Fachbereichs Kinder-Jugend-Familie, hat am Dienstag, 20. September, die Urkunden für die Kindertagesstätten Regenkamp und Sauseschritt übergeben. Die beiden Einrichtungen sind nun auch zertifizierte Familienzentren.

Insgesamt gibt es in Herne jetzt 21Familienzentren. In ganz Nordrhein-Westfalen sind es 3400, wie Frenzke-Kulbach beim Pressegespräch in der Kita Regenkamp erläutert. Damit sind in Herne mehr als die Hälfte der Kindertagesstätten als Familienzentrum zertifiziert. Von 69 Kitas sind 35 als Familienzentrum ausgezeichnet (einige Kitas im Verbund mit anderen). „Familien sollen Hilfen niederschwelliger Art dort erhalten, wo sie leben“, sagt sie weiter. Durch unterschiedliche Kooperationspartner soll es so vielfältige Angebote für die ganze Familie in den Zentren geben.

Um als Familienzentrum zertifiziert zu werden, gibt es einen Auswahlprozess. Insgesamt können 94 unterschiedliche Kriterien aus acht Bereichen erfüllt werden. Minimum für das Zertifikat sind 32. „Wir haben 58 Kriterien erfüllt“, erklärte Yvonne Rappen, Leiterin des Familienzentrums Sauseschritt. Sie und ihr Team organisieren vor allem viele Bildungs- und Beratungsveranstaltungen, die kostenlos angeboten werden.

Gabriele Szymkowiak-Tarnowski, Leiterin des Familienzentrums Regenkamp, sieht den Schwerpunkt ihrer Einrichtung vor allem in der interkulturellen Arbeit. So wird hier beispielsweise ein Elterncafé angeboten, in dem sich Mütter und Väter austauschen können. Welche Angebote Familien interessieren, wird im Vorfeld abgefragt. So lassen sich die Veranstaltungen auf die Nachfrage abstimmen.

Sabine Jäger, Koordinatorin der Familienzentren in der Stadt Herne, erklärte, dass die zertifizierten Einrichtungen 14.000 Euro im Jahr erhalten, um die vielfältigen Angebote aufrechtzuerhalten. Mit dem Geld können zum Beispiel Honorarkräfte oder Referenten bezahlt werden.

Wer einmal das Zertifikat hat, behält es aber nicht automatisch für immer. Familienzentren müssen alle vier Jahre rezertifiziert werden. „Das ist enorm viel Arbeit für die Teams“, sagte Frenzke-Kulbach. Viele Qualitätsstandards müssen eingehalten werden. Fünf Familienzentren wurden nun rezertifiziert: das katholische Familienzentrum Arche Noah in Herne-Mitte, das Familienzentrum Baukau als Verbund der beiden städtischen Kitas Kaiserstraße und Lackmanns Hof, das Familienzentrum Löwenzahn der Lebenshilfe Wanne-Eickel e.V., das evangelische Familienzentrum Scharpwinkelring in Wanne sowie das Familienzentrum Sodingen als Verbund der Evangelischen Kita an der Johanniskirche und der städtischen Kita Rappelkiste.

„Wir sind sehr stolz auf unsere Familienzentren“, resümierte die Leiterin des Fachbereichs Kinder-Jugend-Familie.