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25. November 2016 | Gesellschaft

Kein Kompromiss

Via DVB-T kann man bislang – zumindest in Deutschland – nur mit deutlich reduzierter Auflösung fernsehen, was vor allem bei den immer größeren Fernsehern eine gewisse Kompromissbereitschaft verlangt. Seit einigen Monaten gibt es eine zeitgemäße Alternative für jene, die Kabel, Satellit oder Internet nicht nutzen können oder wollen und die es auch mobilen Nutzern erlaubt, die Lieblingsserie in bester Qualität zu sehen. Was es mit dem neuen Standard auf sich hat, darüber haben wir uns mit Thomas Bendik unterhalten, der sich als Geschäftsführer bei Drüke und Loskill bestens mit der Materie auskennt.

inherne: Was bringt mir der neue Standard DVB-T2?

Bendik: Hochauflösendes Fernsehen steht beim Endverbraucher ganz oben auf der Wunschliste. Der Erfolg für HDTV im SAT-Bereich mit HD+ bestätigt das wachsende Interesse der Endverbraucher am hochauflösenden
Fernsehen. Bereits jetzt lohnt es sich umzusteigen, da schon vor dem offiziellen Umstieg der Formate ab März 2017 die Möglichkeit besteht, den Vorteil von HD Fernsehen zu genießen und das in den ersten Monaten sogar kostenlos.

inherne: Welche Zukunftschancen hat DVB-T am Markt?

Bendik: DVB-T2 werden laut Prognosen für 2017/2018 zirka acht bis neun Prozent der Haushalte nutzen. Wir erwarten, dass im Weihnachtsgeschäft der Verkauf von DVB-T2 Receivern um circa 30 Prozent steigen wird, die Nachfrage ist jetzt schon enorm. Die TV-Hersteller haben in ihre neuen Geräte bereits DVB-T2 Tuner integriert.

inherne: Kann ich meinen alten DVB-T-Receiver weiter nutzen und was kostet mich der Empfang?

Bendik: Nein, die alten Empfangsgeräte sind nicht kompatibel mit dem neuen Standard. Was die Kosten für den Empfang angeht: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkprogramme sind frei und ohne laufende Zusatzkosten empfangbar. Die Mehrzahl der Programme privater Veranstalter ist ausschließlich im Programmpaket von freenet TV gegen eine Jahresgebühr von 69 Euro empfangbar. Für den Empfang ist ein zusätzliches Entschlüsselungsmodul erforderlich.

inherne: Bis wann habe ich Zeit, auf DVB-T2 umzusteigen?

Bendik: Am 29. März 2017 beginnt der Regelbetrieb mit rund 40 öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen überwiegend in HD. Zeitgleich endet die Verbreitung der Programme im bisherigen Standard. Regional wird der Umstieg in mehreren Schritten erfolgen und soll bis Mitte 2019 abgeschlossen sein.

Das Interview führte Philip Stark