Mein Körper gehört mir!
Die Coronapandemie war für die Eltern und Kinder der städtischen Kita Plutostraße eine besondere Herausforderung. In der Zeit zu Hause wurden die Eltern regelmäßig durch Telefonate von den Mitarbeitenden kontaktiert und konnten ihnen ihre Ängste und Sorgen mitteilen. Der Kontakt zu den Kindern ging dadurch nicht verloren.
Als der Kitabetrieb wieder startete, war es den Fachkräften der Kita Plutostraße wichtig, diese intensive Corona-Zeit mit den Kindern auf eine besondere Art und Weise aufzugreifen.
Foto: In der Kita Plutostraße. ©Kita Plutostraße
Das Projekt „Mein Körper“ wurde gestartet. Den Kindern wurden Angebote rund um das eigene „Ich“ gemacht. Speziell war es wichtig, den Kindern nahe zu bringen, eine Grenze zu setzen, wenn etwas passiert was sie nicht möchten. Dazu gehörte unter anderem ein gegenseitiges Massieren, bei dem vorher ganz genau von den Kindern bestimmt wurde, wo sie berührt werden möchten und wo nicht. Außerdem lernten die Kinder einen Spruch, um sich in brenzligen Situationen wehren zu können. Sie haben durch praktische Übungen gelernt, diesen Spruch richtig anzuwenden. Um seinem Gegenüber zu signalisieren, dass eine Grenze überschritten wird, streckt man einen Arm aus in die Richtung des anderen und sagt:„Ich bin ich und Du bist Du, sag ich „Stopp“, dann hörst du zu!“
Um das Projekt abzurunden, wurde das Thema „Meine Gefühle“ aufgegriffen. Anhand von Gefühlskarten, Memory, Gefühlsampeln oder das eigene Reflektieren seines Spiegelbildes lernten die Kinder die eigenen aber auch die Gefühle anderer besser wahrzunehmen und auf diese zu reagieren.
Im täglichen Morgenkreis ist es daher zum Ritual geworden, eine Feder und ein Stein als Symbol in die Mitte zu legen, um die Kinder zu ermutigen über ihre Gefühle zu sprechen.
„Heute fühle ich mich leicht wie eine Feder…“
„Heute fühle ich mich schwer wie ein Stein…“
Nicht nur die Eltern gaben ein positives Feedback von dem was ihre Kinder zu Hause so berichteten. Die Kinder sind gestärkt und selbstbewusster aus diesem Projekt gegangen und können nun in für sie unangenehmen Situationen besser handeln.