Netzwerk fördert Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik

„MINT ist Weltsprache“

10. November 2015 | Gesellschaft Wirtschaft

Förderung von der Kita bis ins Studium

  • MINT-Befürworter auf einen Blick (v.): Antje Kurz-Möller, Dirk W. Erlhöfer, Christiane Zechner und Alexander Füten. ©Stadt Herne, Michael Paternoga

Erste Erfolge erhofft sich vor allem der neue Projektleiter Ekkehard Hostert. Für ihn steht fest: „MINT ist Weltsprache und MINT hilft, Grenzen zu überwinden.“ 44 Netzwerke gibt es inzwischen in Nordrhein-Westfalen. Sie alle haben sich zur Aufgabe gemacht, die MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – bei Kindern und Jugendlichen noch mehr in den Fokus zu rücken. Und das während der gesamten Bildungskette - also von der Kita bis zum Studium. „Ziel ist es, junge Menschen zur Wahl eines MINT-Studiums oder eines MINT-Berufs zu veranlassen, umso den drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, richtet Hostert seinen Blick in die Zukunft.

Bestehende Projekte verknüpfen

Dabei hat die Zukunft schon begonnen. Denn auch in Herne beschäftigen sich die jungen Menschen schon längst mit MINT-Themen. Ganze MINT-Klassen existieren bereits zum Beispiel an der Gesamtschule Wanne-Eickel. Am Haranni-Gymnasium besteht ein Roberta-Zentrum. Auch das Haus der Kleinen Forscher widmet sich schon im Kitabereich den MINT-Fächern. Das neue Netzwerk soll die bestehenden Projekte unterstützen und verknüpfen, aber auch neue Projekte aus der Taufe heben. Bisher ist ein eigenes zdi-Netzwerk an den Finanzen gescheitert. Jetzt stehen aber Koordinierungsmittel von 120.000 Euro zur Verfügung. Ein Viertel steuerte die Landesinitiative bei, der große Rest wurde über Sponsoren finanziert.

"Qualifikation ist unsere Lebensversicherung"

Einer dieser Sponsoren ist das Unternehmen Vulkan. Die Unternehmerfamilie bekennt sich seit Jahren zum Standort Herne und hat erst kürzlich kräftig in das neue Verwaltungsgebäude an der Heerstraße investiert. Und auch das Engagement für das zdi-Netzwerk MINT sieht man als Investition in die Zukunft, wie Pressesprecherin Antje Kurz-Möller ausführte: „Qualifizierte Mitarbeiter sind quasi unsere Lebensversicherung. Ohne qualifizierte Mitarbeiter können wir uns nicht weiter entwickeln.“ Noch habe der viel zitierte Fachkräftemangel den Kupplungs- und Getriebespezialist nicht erreicht, „aber uns ist bewusst, dass wir das im Augen haben müssen.“ Schon in der Vergangenheit habe man mit dem zdi-Netzwerk in Bochum gute Erfahrungen gemacht und mit Schulen in Herne verschiedene Projekte auf den Weg gebracht.

"Wir möchten den Standort Herne unterstützen"

Der Mangel an Fachkräften ist auch ein Thema bei UPS. „Wir zeichnen uns an vielen Standorten durch eine starke lokale Präsenz aus, auch hier in Herne - einem der größten Standorte in Deutschland“, sagte UPS-Manager Andreas Schmidt und fügte hinzu: „Die Unterstützung gerade im technischen Bereich von der Kita bis hin zum Studium fanden wir sehr interessant. Mit unserem Engagement möchten unseren Standort in Herne unterstützen, aber auch den Standort Herne im Allgemeinen.“ Im Bezug auf den Fachkräftemangel betonte er: „Wir können unsere Stelle noch besetzen, aber die Zukunft beginnt ja heute.“

"Technische Dienstleistungen nehmen zu"

Bildungsprojekte zu unterstützen, ist für die Herner Sparkasse kein Neuland. Schon seit 2003 engagiert sich das Finanzunternehmen mit einer Stiftung in diesem Bereich. Warum sich das Unternehmen nun auch dem MINT-Netzwerk öffnet, machte Dirk Plötzke deutlich. „Natürlich bilden wir im kaufmännischen Bereich in erster Linie Bankkaufleute aus. Gleichwohl erkennen wir, dass sich das Bankengeschäft wandelt, die technischen Dienstleistungen nehmen zu.“ Wenn es darum ginge, Anwendungen zu programmieren oder Sicherheit in den Netzwerken zu gewährleisten, seien auch MINT-Kompetenzen gefragt. Auch hier geht der Blick also in die Zukunft. „Ich kann heute noch nicht abschätzen, ob die Herner Sparkasse in drei oder fünf Jahren im MINT-Bereich ausbildet, aber es bleibt auf jeden Fall ein Thema, das uns begleiten wird“, betonte Plötzke.

"Weitere Projekte starten"

Eine Herzensangelegenheit ist das zdi-Netzwerk für Dr. Joachim Grollmann gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen unterstützt er die Förderung der MINT-Kompetenzen als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Die WFG stellt zum Beispiel die Räumlichkeiten zur Verfügung. Zum anderen ist Dr. Grollmann auch als Vorstand des Vereins PRO transfer ein Verfechter dieses Themas. Denn um Fachkräfte auch für die Zukunft zu sichern, unterstützt PRO transfer unter anderem Projekte, die Schule und Wirtschaft miteinander verbinden und spielt damit dem MINT-Gedanken ganz klar in die Karten. „Es läuft ja schon das ein oder andere Teilprojekt. Jetzt müssen wir weitere Projekte starten, die dann hoffentlich den Erfolg bringen, den wir uns alle erhoffen“, sagte Dr. Grollmann.

"Entlang der gesamten Bildungskette"

Einen positiven Effekt in diesem Bereich wünscht sich auch Dirk W. Erlhöfer, Stiftungsrat der MINT-Stiftung Ruhr/Vest und Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen. Denn natürlich haben auch die Unternehmen die Nachwuchssicherung im Blick. Und hier schließt sich für den Funktionär der Kreis: „Ob duale Ausbildung oder akademische Ausbildung, wir bemühen uns entlang der gesamten Bildungskette, Projekte zu fördern, die dazu dienen, die Nachwuchsförderung zu sichern. Und da kommt dem Thema MINT eine besondere Bedeutung zu.“