Mit dem Lastenrad nicht nur zur Kita fahren
Es scheint oft so, dass der typische Lastenradfahrer männlich ist und Mitte 30. Der einzige Grund dafür, dass er ein Lastenfahrrad fährt ist der, seine zwei Kinder mit eben diesem Rad zur Kita oder zur Grundschule zu bringen. Soweit das Klischee, aber das Lastenrad hat noch mehr Einsatzmöglichkeiten. Über die konnte man sich bei der Cargobike-Roadshow am Montag, 30. Mai 2022, auf dem Friedrich-Ebert-Platz informieren.
Foto: Cargobike-Roadshow vor dem Herner Rathaus ©Thomas Schmidt, Stadt Herne
Die Stadt Herne, die Polizei, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und Vertreter der Cargobike-Roadshow berieten rund ums Thema Lastenrad, auf Englisch „Cargobike“. „Hier können Interessierte die Räder ausprobieren und vergleichen. Man kann sehr viel mit so einem Rad transportieren – Kinder, den Wocheneinkauf oder man kann auch den Hund mitnehmen. Für eine gewerbliche Nutzung gibt es entsprechendes Zubehör“, so Lea Gemmeke, Radverkehrsbeauftragte der Stadt Herne. Bei der Stadt Herne sind bereits seit einiger Zeit Lastenräder im Einsatz. „So hat das Tiefbauamt eins und auch bei der Stadtplanung sind einige Räder im Einsatz“, so Gemmeke.
Cargobike Roadshow auf dem Herner Rathausplatz. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne
Die Polizei war ebenfalls mit einem Lastenfahrrad auf dem Friedrich-Ebert-Platz dabei. Warum das so war, erklärte Eva Waga-Paluch, stellvertretende Leiterin der Dienststelle Verkehrsunfallprävention / Opferschutz. „Weil wir das Gespräch mit den Fahrradfahrern suchen. Wir sind keine normale Fahrradstreife, wie man sie kennt. Wir haben ganz viel Informationen dabei. Alle sollten sich bewusstwerden, dass jeder auch mal der Andere ist. Jeder wird älter, jeder war mal ein Kind und fast jeder fährt auch mal Fahrrad. Wenn wir uns das ins Gedächtnis rufen, dann kommen wir auch besser miteinander aus.“
Michael Thomasen, 1. Vorsitzender des ADFC Kreisverbandes Herne, sieht viele Vorteile bei der Nutzung des Lastenrades gegenüber dem Auto. „Mit dem Lastenrad kommt man in der City bequemer voran, als wenn sie mit Nutzfahrzeugen oder zu Fuß unterwegs wären. Die Lastenräder sehen im ersten Moment etwas schwer und kompakt aus. Sie sind trotzdem relativ leicht zu fahren. Oft werden sie durch leistungsfähige Motoren unterstützt.“
Lastenräder gibt es mit und ohne Elektroantrieb. „Die Preise für Lastenräder mit E-Antrieb gehen bei viereinhalb Tausend Euro los. Das geht dann hoch bis zu 10.000 Euro. Ein Lastenrad in dieser Preisklasse braucht man allerdings nicht um den Wocheneinkauf zu machen“, so Stephanie Ellers von der Cargobike-Roadshow. Kfz-Steuer muss man nicht zahlen und ein Versicherungskennzeichen ist auch nicht nötig. „Das braucht man erst, wenn es über 25 Stundenkilometer schnell ist, dann wäre es auch ein E-Bike“, so Ellers.