Weihnachtsplätzchen nach Omas Rezepten

Mit Vanille und Anis

6. November 2017 | Freizeit

Die Wahl fällt auf Anisplätzchen, Mandelmakronen und Vanilleringe, drei schnelle Rezepte mit viel Vanille. Oma hat nach dem Krieg mit günstigem Vanillin-Zucker gebacken, ich nehme für die Rezepte gemahlene Vanille vom Markt und mische sie mit Zucker.

Mandelmakronen

180g geriebene Mandeln

180g Zucker

2 Eiweiße

1 Vanillezucker

Los geht es mit den Mandelmakronen. Die Beschreibung ist denkbar kurz: „Eiweiß ganz steif schlagen; Zucker und Mandeln untermischen. Im vorgeheizten Backofen bei gelinder Hitze außen hellknusprig backen, aber innen müssen sie weich sein.“ Für jemanden, der Backrezepte mit Minutenangaben und Gradzahlen gewöhnt ist, ist dieses Rezept eine Herausforderung. Was genau ist „gelinde Hitze“? Und wann sind die Makronen außen knusprig und innen weich? Ich versuche es mit 150°C und piekse nach einer Viertelstunde vorsichtig mit einer Gabel in eine Makrone. Noch gibt das Gebäck nach, ein bisschen länger muss es also noch sein. Nach etwa einer halben Stunde haben die Makronen eine leichte Bräunung und sind schon etwas fester. Beim Abkühlen werden sie außen richtig knackig – und sind innen tatsächlich noch weich.

Da von den Makronen noch Eidotter übrig sind, kommen als nächstes Vanilleringe dran. Darin kann man die Reste wunderbar verarbeiten. Für den Überzug schmeckt am besten Blockschokolade, Kuvertüre geht ebenfalls. Wer das nicht einkaufen möchte, kann auch einen Schoko-Nikolaus schmelzen.

Vanilleringe

225g Mehl

150g Butter

60g Zucker

1 Eidotter

2 Päckchen Vanillinzucker

1 Prise Salz

Mandeln

Schokolade

„Mehl, die in Flöckchen geschnittene Butter, Zucker, Eidotter und Salz werden rasch mit kühler Hand gut verknetet“, schreibt Oma. Also kurz die Hände unter kaltes Wasser uns zügig kneten, damit die Butter nicht zu weich wird und der Teig anfängt zu kleben. Aus der krümeligen Masse wird schnell ein fester Klumpen, der dann erstmal im Kühlschrank verschwindet. „Man stellt den mürben Teig kalt und schneidet dann gleichmäßige Stückchen ab. Diese werden zuerst zu kleinen Stangen gedreht und in fein geriebenen Mandeln gewälzt. Hierauf drückt man sie zu Ringen zusammen und bäckt sie bei Mittelhitze hell aus.“ An dieser Stelle Vorsicht, denn die Vanilleringe werden schnell zu braun. Dieses Mal habe ich es mit 200°C versucht, etwas weniger würde reichen. „Zuletzt streut man Vanillin-Zucker darüber und gießt zwei Streifen von geschmolzener Schokolade darauf.“ Die Blockschokolade schmilzt im Wasserbad oder in der Mikrowelle, dann lässt sie sich mit einem Löffel gut verstreichen.

In der Zeit, wo der Mürbeteig im Kühlschrank steht, kommt das dritte Rezept dran:

Feine Anisplätzchen

2 Eier

200g Zucker

1 Päckchen Vanillinzucker

100g Mehl

100g Stärkemehl

1 Beutel gemahlene Anissamen

„Während die Eier schaumig geschlagen werden, nach und nach den Zucker und Vanillin-Zucker hinzufügen, bis die Masse cremeartig ist.“ Die Eier schaumig zu schlagen ist kein Problem, das erledigt die Küchenmaschine. Als sie das Rezept aufgeschrieben hat, hatte Oma noch ein Handrührgerät, also ein Gerät, bei dem man kurbeln musste, um die beiden Rührbesen in Bewegung zu setzen. Das war Fleißarbeit. Dann kommen nach und nach der Zucker, Mehl und Stärkemehl hinzu. „Zum Schluss den Anis beifügen. Dann auf ein gefettetes und mit Mehl bestäubtes Backblech kleine Häufchen setzen.“ Der Anis soll gemahlen sein, ist er aber noch nicht. Also muss er in den Mörser – und verbreitet sofort kräftigen Duft. „Die Plätzchen müssen ein bis zwei Tage soweit trocknen, bis sich eine Haut gebildet hat.“, steht im Rezept. Aber Leckereien, die zu lange unbewacht in der Küche stehen lasse, verschwinden innerhalb von zwei Tagen spurlos. Also müssen die Plätzchen sofort in den Ofen und bei mittlerer Hitze 20 bis 30 Minuten backen. Und dann riecht es so richtig nach Weihnachten.

Nina-Maria Haupt