Neuer Ausbildungskurs
Wenn eine Tragödie passiert ist, sind sie da. Notfallseelsorger sind diejenigen, die bleiben, wenn andere gehen. In den Momenten nach der Übermittlung einer Todesnachricht durch die Polizei, dem unerwarteten Verlust eines Angehörigen oder der vergeblichen Reanimation durch den Rettungsdienst. Nahezu jede Woche ereignet sich in Herne so ein Fall, doch es fehlt an Menschen, die bereit und ausgebildet sind, in Krisensituationen unterstützend einzugreifen.
Foto: ©Privat
Mitfühlen bedeutet nicht gleich mitleiden. Vielmehr bedeutet es das Begleiten in den ersten Stunden nach der Tragödie. Wie so eine Begleitung, das Aushalten von Schmerz oder Schweigen funktioniert, wird in einer mehrwöchigen Fortbildung erarbeitet und eingeübt. Es sind wenige, aber gezielt eingesetzte Impulse und Rituale die im ersten Schock und der übermannenden Trauer helfen.
Wer Menschen in schwierigen Situationen beistehen will, kann sich ab Februar 2021 zum ehrenamtlichen Notfallseelsorger ausbilden lassen. Gesucht werden Personen ab 30 Jahren, die in einem mehrmonatigen Kurs auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. Ob bei einem plötzliches Todesfall, einem schweren Unfall oder einem Verbrechen – rund 60 Einsätze haben die Seelsorger in Herne und Umgebung in jedem Jahr. Das Team aus 20 ehrenamtlichen Seelsorgern und Seelsorgerinnen bietet dabei Unterstützung für Betroffene, vermittelt Ansprechpartner und arbeitet eng mit Polizei und Rettungskräften zusammen. Finanziert und geleitet wird die Notfallseelsorge gemeinsam von der evangelischen und katholischen Kirche.
Alle zwei bis drei Jahre beginnt ein Kurs, in dem 15 bis 20 Teilnehmende mit theoretischen und praktischen Übungen auf ihren Einsatz vorbereitet werden. Die Termine dafür liegen in den Abendstunden oder am Wochenende. Wer den Kurs erfolgreich absolviert hat, verpflichtet sich anschließend dazu, mindestens drei Jahre lang regelmäßige Bereitschaftsdienste zu übernehmen. Interessierte können per E-Mail oder telefonisch unter 0 23 25 / 66 11 27 9 Kontakt zum Leitungsteam der Notfallseelsorge aufnehmen.