Herner Autor

Neues Buch zum Jahr 1933

11. November 2020 | Gesellschaft
Visualisierung: adhoc Verlag

Das Buch liefert eine Chronik vom 1. Januar bis zum 31. Dezember aus dem Jahr 1933 und zeigt, wie die Machtaneignung der Nationalsozialisten in den zwei Bergarbeiterstädten Herne und Wanne-Eickel funktionierte. „Es gibt unglaublich viele Untersuchungen zum Jahr 1933 für ganz Deutschland, aber es gab keine lokale Untersuchung für Herne und Wanne-Eickel“, sagt Ralf Piorr.

Für die 304 Seiten lange Studie haben Ralf Piorr und bis zu zehn Leuten aus dem Rechercheteam 1.500 Zeitungen, städtische Veröffentlichungen, Briefen, Akten und Erinnerungen von 1933 ausgewertet. Das Jahr 1933 wird aus der Sicht von Opfern, Tätern, Mitläufern und Zuschauern dargestellt. So erfährt der Leser von den Handlungen des Nazi-Oberbürgermeisters genauso wie vom Leben einer 19-jährigen jüdischen Abiturientin, die fliehen muss.

Das neue Buch stellt nicht nur Lokalgeschichte dar. „Es ist auch ein Lehrbeispiel, wie gesellschaftliche Entsolidarisierung sich auf die Wahrung demokratischer Werte auswirken kann“, erzählt der Historiker. „1933“ sei auch ein Kommentar zum Zeitgeschehen, zum Beispiel wie bei den Auftritten der „besorgten Bürger“ in Herne im letzten Jahr. „1933. Der Weg in die Diktatur in Herne und Wanne-Eickel“ kostet im Hardcover 25 Euro und ist im Buchhandel sowie auf der Internetseite des adhoc Verlags unter www.adhoc-verlag.de erhältlich.