Neues Stärkungsprogramm

18. November 2021 | Ausgabe 2021/4

Herner Innenstädte profitieren mehrfach

„Online kills offline“ heißt es in vielen Statements zum Thema Innenstadt. Und die Corona-Pandemie wirke da noch wie ein zusätzlicher Beschleuniger. Hat die City bei so vielen negativen Meldungen noch eine Zukunft?

Veränderung
Die Stadtkerne haben sich immer verändert, waren sich die Expertinnen und Experten verschiedener Vorträge und Podiumsdiskussionen auf der diesjährigen Expo Real in München einig. Waren die Kaufhäuser und stark frequentierten Einzelhandelsanbieter noch bis vor wenigen Jahren die Garanten für Leben in der Stadt und definierten die Eingruppierung in 1a-, 1b- oder auch 2a-Lagen, so kommen heute immer mehr andere Frequenzbringer hinzu. Dienstleister aus dem Gesundheitssektor oder dem Fortbildungsbereich zählen eindeutig dazu.
Trotzdem sind Handel und Gastronomie unerlässlich für die viel zitierte Aufenthaltsqualität in den Zentren. Das hat auch die Landesregierung erkannt und das Landesprogramm zur Stärkung der Innenstädte aufgelegt. Das Projekt ist auch als Nachwuchsförderung für Einzelhandel und Gastronomie gedacht.

Experimentieren erlaubt
Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Schneider + Straten suchen die Stadt Herne und die Wirtschaftsförderung Herne.Business interessante Konzepte, die den Mietermix in der Bahnhofstraße und Hauptstraße abwechslungsreicher und individueller machen. Experimentieren ist eindeutig erlaubt. Optimal wäre es verständlicherweise, wenn sich die ausgewählten Konzepte innerhalb der 24 Monate Unterstützung wirtschaftlich durchsetzen und langfristig Ladenlokale mieten würden.
Während des Aktionszeitraums verzichten die Vermieterinnen und Vermieter auf 30 Prozent der Kaltmiete. Die Mieterinnen und Mieter zahlen lediglich 20 Prozent der ursprünglichen Kaltmiete zuzüglich der Nebenkosten. Die Differenz von 50 Prozent übernehmen das Land NRW (40 Prozent) und die Stadt Herne (10 Prozent). Die Unternehmerinnen und Unternehmer erhalten im Rahmen des Projektes jedoch nicht nur eine starke finanzielle Unterstützung, sondern werden engmaschig von Schneider + Straten und Herne.Business betreut.
Wer mit einer Geschäftsidee an dem Projekt teilnehmen möchte, sendet seine Konzeptidee übersichtlich und formlos an Manuela Sommer, sommer@schneiderstraten.de. Ein Expertenkreis entscheidet dann kurzfristig über die Annahme der jeweiligen Konzepte.
Interessante und innovative Geschäftsideen sorgen so auch in Zukunft für eine hohe Aufenthaltsqualität und damit für eine erfolgreiche Zukunft des Zusammenlebens im Herzen der Stadt.

Text: Michael Böhm/Herne.Business     Fotos: Thomas Schmidt