Bildungsbüro

Nur für Jungs: Projekt „kicken&lesen“

21. Dezember 2022 | Gesellschaft
Foto: v.l. Dr. Jasmin Schwanenberg, Christian Kattenbeck (Bildungsbüro), Björn Benthaus (Mitarbeiter Offene Ganztagsschule), Sebastian Reinhardt, Michaele Schiereck (Bildungsbüro)©Frank Dieper, Stadt Herne

Unter Federführung des Bildungsbüros wird das Projekt zurzeit an sechs Herner Grundschulen durchgeführt. 90 Jungen der 4. Klassen profitieren aktuell davon. Die beteiligten Lehrkräfte wurden bei einer Fortbildung von Kinderbuchautor Frank Maria Reifenberg für das Projekt fit gemacht. Lesen und Fußball werden im Wechsel in einer Doppelstunde miteinander kombiniert. Auf eine Phase des Fußball-Techniktrainings nach Vorgabe des deutschen Fußballbundes folgt eine Phase des Tandem-Lesens. Dies ist eine Methode, in der die Kinder in einer Zweiergruppe gemeinsam vorlesen. Danach folgt eine Phase des freien Fußballspielens, gefolgt von einer Phase des Vorlesens durch eine Lehrkraft.

  • Beim Projekt „kicken&lesen“ in der Turnhalle der Max-Wiethoff-Schule. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Jede Schule hat zwei Bücherkoffer mit 120 Büchern erhalten, die von der Stadtbibliothek zusammengestellt wurden. Jeder Schüler bekommt außerdem ein T-Shirt und einen Turnbeutel.

Die ersten Ergebnisse sind durchweg positiv. Sebastian Reinhardt, Konrektor der Max-Wiethoff-Schule, ist immer erstaunt, wenn er die Turnhalle betritt und 15 Jungen sieht, die in Ruhe lesen. „Im Unterricht bekommt man es selten zu sehen, dass die Jungs so konzentriert lesen. Es ist eher so, dass die Jungs die Mädchen beim Lesen stören.“

Für Reinhardt ist „kicken&lesen“ ein Erfolgsprojekt, das er gerne fortführen möchte. Jasmin Schwanenberg vom Bildungsbüro kann das nur unterstützten. „Das Bildungsbüro wird das Projekt auf jeden Fall weiter begleiten.“ So soll es im Frühjahr für die beteiligten Schulen ein Fußballturnier und eine Autorenlesung geben. Eine Begleitung der Schulen über das Schuljahr hinaus ist in enger Abstimmung mit den Schulen geplant. Das Projekt ist eine Adaption des gleichnamigen Projekts von der Baden-Württemberg-Stiftung und der „SK Stiftung Kultur Köln“. In Herne wird das Projekt durch das Bund-Länder-Programm „Ankommen und Aufholen nach Corona“ finanziert.