OE Panther baut die Beats

18. November 2021 | Ausgabe 2021/4

Ein Rapper will ganz nach oben

Musik aus Herne. Das bedeutet für viele Menschen Schlager oder Oldie-Cover-Bands. Dass das nicht alles ist, zeigt Ömer Başyiğit a.k.a. OE Panther. Der 30-Jährige rappt auf Deutsch mit türkischen Einwürfen. Auf Instagram hat der mittlerweile Wahl-Bochumer mehr als 13.000 Follower. inherne traf OE Panther zum Interview. Erst am Schloss Strünkede, dann ging es nach Pantringshof.

inherne: Woher kommt der Name OE Panther?
OE Panther: OE sind die ersten Buchstaben von Oemer und Panther, weil ich aus Pantringshof Herne komme. Die ersten vier Buchstaben Pant, die letzten Buchstaben Her = Panther. Ich bin der Panther aus Pantringshof. Ich war früher Teil einer Gruppe, die sich die „Black Panthers“ genannt hatte. Wir hatten alle schwarze Haare und kamen aus Pantringshof – deswegen nannten wir uns die Black Panthers. Wir haben alle Musik gemacht, ich bin der Einzige, der übriggeblieben ist.

inherne: Wie lange machst du schon Musik?
OE Panther: Seit 2006. Wegen meiner Familie und den zwei Kindern hatte ich das alles zur Seite gelegt. 2019 habe ich dann ein Comeback gestartet mit dem Song „So lebt es sich“. Darauf habe ich sehr viel positive Resonanz bekommen. Die Leute haben mir gesagt: „Du musst unbedingt weitermachen, deine Stimme hat einen Wiedererkennungswert, dein Rap-Stil ist ganz was anderes.“ Sie haben recht. Ich habe meinen eigenen Stil erschaffen und nicht jemanden nachgemacht.

inherne: Wie hast du rappen gelernt?
OE Panther:
Das ging mit 16 los. Alle Kollegen haben sich von dem Geld, das sie von ihren Familien bekommen haben, Roller gekauft. Ich habe alles in mein Studio gesteckt. Da ging es los. Ich habe mir alles selber beigebracht.

inherne:
Du hast mehr als 13.000 Follower bei Instagram. Wie lange hat es gedauert sie zusammen zu bekommen?
OE Panther: 2018 habe ich bei null angefangen. Durch das Taxifahren und das Leben in Herne habe ich viele Leute kennengelernt. Ich habe viele gebeten mich zu pushen und gesagt: ,Wir müssen Herne herausbringen, wir müssen Herne auf die (Rap-)Landkarte bringen.‘ Die meisten meiner Follower kommen aus Herne und dem Herner Umkreis. Es sind keine gekauften Kontakte.

inherne: Lebst du schon von der Musik?
OE Panther: Ich habe durch die Musik sehr viel Geld verdient. Es ist nicht so, dass es bei einer bestimmten Summe bleibt, aber ja, ich kann durch die Musik sehr gut leben.

inherne: Deine Videos, die man auf Youtube findet, sehen aufwendig produziert aus. Wie lange hat es gedauert, das Video zu „So lebt es sich“ zu drehen? Es gibt ja verschiedene Drehorte, Schloss Strünkede, Herner Meer und Pantringshof.
OE Panther: Wir waren so gut, dass wir den Dreh in einem Tag geschafft haben.

inherne: Wie oft musstest du das Lied an diesem Tag rappen?
OE Panther: Das Beste an mir ist, dass ich im Bereich Performance der Beste bin. Was Show und Unterhaltung angeht – da kann man mich nicht halten. Wenn ich vor der Kamera bin, kommt der Panther raus, die Kunstfigur Panther. Ihr sprecht jetzt mit der Privatperson Ömer Başyiğit.

inherne: Du hast als erster Rapper beim Stennert-Spektakulum gespielt. Sonst treten da eher Rock-Bands auf. Wie war das für dich?
OE Panther: Auf dem Stennert haben wir ein schönes Konzert abgeliefert. Das Beste ist, dass wir auch direkt ein Video gedreht haben, das wir noch veröffentlichen werden.

inherne: Schreibst du deine Songs alle selbst und hast du auf der Bühne einen DJ?
OE Panther: Tatsächlich bin ich eine Ein-Mann-Armee. Ich mache meine Beats, meine Texte alle selbst – ist alles self-made.

inherne: Wohnst du noch in Herne?
OE Panther: Ich habe geheiratet und bin nach Bochum gezogen. Ich lebe da sehr zentral und kann dort mit meiner Musik viele neue Personen erreichen und kennenlernen. Aber ich bin auf der Dickebankstraße in Pantringshof groß geworden. Da hat meine Familie das Haus. Ich bin sowieso die meiste Zeit bei der Familie.

Interview: Patrick Mammen     Fotos: Frank Dieper