Ohne Ehrenamtliche geht’s nicht

20. November 2020 | Ausgabe 2020/3

Ehrenamtsbüro berät und vermittelt freiwillige Helferinnen und Helfer

Egal, ob im Sportverein, in einer Kirchengemeinde oder bei der Feuerwehr: Ohne ehrenamtliches Engagement würde das gesellschaftliche Leben deutlich anders aussehen. In Herne arbeiten etwa 40.000 Menschen ehrenamtlich. Sie setzen sich zum Beispiel für die Umwelt, ihre Mitmenschen oder Tiere ein. Eine wichtige Koordinierungsstelle ist das Ehrenamtsbüro der Stadt Herne.

Spaß am Ehrenamt
Das Ehrenamtsbüro arbeitet organisationsübergreifend vor allem für kleine Initiativen, um das Ehrenamt für alle zugänglich zu machen. „Wer überlegt, sich zu engagieren, kann sich bei uns melden“, sagt Beate Tschöke, die gemeinsam mit Rainer Bodenschatz im Ehrenamtsbüro arbeitet. „Wichtig ist, dass die Menschen Spaß haben, sich einzusetzen und vorurteilsfrei an die Arbeit gehen“, ergänzt sie. Im Jahr vermitteln die beiden städtischen Mitarbeitenden etwa 100 ehrenamtliche Helfer. „In einem ersten Gespräch werden verschiedene Kriterien abgefragt, um das passende Angebot zu finden. Was möchte man auf keinen Fall machen? In welchem Stadtteil möchte man arbeiten? Welcher Bereich soll es sein? Welche Fähigkeiten bringt man mit?“, so Rainer Bodenschatz. Dadurch schränke sich die Anzahl der Möglichkeiten ein. Am Ende des Gesprächs gibt es meist drei mögliche Einsatzbereiche.

„Wichtig ist, dass die Menschen Spaß haben, sich einzusetzen und vorurteilsfrei an die Arbeit gehen.“

„Die Tätigkeit muss man gerne machen.“

Freiwillig und unentgeltlich
Im nächsten Schritt können die Freiwilligen vor Ort schauen, ob ihnen die Arbeit gefällt. „Die Tätigkeit muss man gerne machen“, betont Tschöke. Denn: Ein Ehrenamt zeichnet sich dadurch aus, dass es in der Regel freiwillig und unentgeltlich ist. Als eigene Projekte begleitet das Ehrenamtsbüro die Patengroßeltern, Familien- sowie Vorlesepaten. Für die meisten Tätigkeiten ist keine Vorbereitung nötig. Anders sieht es beispielsweise bei der Telefonseelsorge oder der Begleitung von Demenzkranken aus. Da werden vorbereitende Kurse angeboten. Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen muss ein erweitertes Führungszeugnis vorgelegt werden. Sollte es im weiteren Verlauf zu Konflikten mit der Einsatzstelle kommen, vermittelt das Ehrenamtsbüro zwischen den Parteien. „Wir agieren dann als neutraler Beobachter, sodass Reibungspunkte aus dem Weg geräumt werden können“, erklärt Bodenschatz. Für besonderes Engagement gibt es übrigens die Ehrenamtskarte, mit der es in verschiedenen Einrichtungen Vergünstigungen für die Helfer gibt.

Der Katalog mit den aktuellen Angeboten ist online verfügbar: www.herne.de/ehrenamt

Text: Anja Gladisch     Titelfoto: Thomas Schmidt