Neujahrsempfang 2020

Optimistisch ins neue Jahrzehnt

13. Januar 2020 | Gesellschaft

Schon um 18:30 Uhr begrüßte Dr. Dudda gemeinsam mit seiner Frau vor dem Ratssaal die ersten Besucherinnen und Besucher. Zu den Gästen zählten unter anderem Frank Überall, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, und Polizeipräsident Jörg Lukat. Neben vielen weiteren Akteuren aus Politik, Verwaltung, Bildung und Wirtschaft freute sich das Stadtoberhaupt auch über den Besuch von 100 geladenen Bürgerinnen und Bürgern. Viele von ihnen konnten mitsingen, als musikalisch der offizielle Teil eingeläutet wurde. Auf den Fluren im Herner Rathaus erklang kurz nach 19 Uhr das traditionelle Steigerlied – vorgetragen vom Spielmannszug Herne-Süd 1987. „Das war die Musik, die unser Herz erwärmt – auch 2020“, betonte der OB. Nach diesem etwas kraftvollen Auftakt wurde es allerdings ganz still im Ratssaal. Der Oberbürgermeister erinnerte zu Beginn mit einer Schweigeminute an Hans Tilkowski. Die Torwartlegende von Westfalia Herne und Borussia Dortmund verstarb in der vergangenen Woche im Alter von 84 Jahren.

Im Anschluss war die Aufbruchsstimmung, die schon seit einiger Zeit in der Stadt zu spüren ist, auch auf der Bühne präsent. Im Interview mit Moderator Martin von Berswordt-Wallrabe verbreitete der Oberbürgermeister an vielen Stellen Optimismus. Passend zu den verschiedenen Themenblöcken wie Wissenschaft, Natur und Innenstädte gab es viele Bilder zu sehen, die eindrucksvoll die positive Entwicklung der Stadt dokumentierten. „Das Wichtigste ist, dass wir eine Idee haben, wo wir gemeinsam hin wollen“, brachte es das Stadtoberhaupt auf den Punkt. Logistik, Produktion und Wissenschaft nannte der Gastgeber einen wichtigen Dreiklang. Der OB spannte den Bogen von der Bergbautradition bis zu Ansiedlungen von UPS, Duvenbeck, Nordfrost und Co. Für Dr. Dudda steht fest: „Wenn wir Produktion und Industrie zurückbekommen wollen, müssen wir eine logistische Grundstruktur schaffen.“ Die Revitalisierung der Innenstädte liegt dem OB am Herzen genauso wie das Thema Natur. „Über Innovation-City wird der Klima- und Ressourcenschutz abgebildet.“ Neue Mobilität und grüne Infrastruktur seien Themenbereiche, die dabei eine wichtige Rolle spielen.

  • Impressionen vom Neujahrsempfang 2020. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Ein Hingucker war ein Video der Metropole Ruhr, das Innovation mit Herne verbindet. Für Dr. Dudda ein richtiges Zeichen: „Sie glauben an Ihre Stadt“, richtete er die Worte an seine Gäste. „Alle helfen mit. Das ist die Aufbruchsstimmung, die wir brauchen. Diesen Aufbruchsprozess führen wir weiter. Wir haben jetzt die Chance, als Ruhrgebiet den Aufholprozess zu gestalten.“ Gestaltet wird auch auf dem ehemaligen General-Blumenthal-Gelände. Noch ist es nur eine Idee. „Für viele wirkt das visionär. Das ist die Chance dieser Stadt. Produktion, Wissenschaft und  Handwerk – das kann was werden“, hofft Dr. Dudda auf ein Megaprojekt und warb für viele mutige Menschen und eine aktive Stadtgesellschaft. Und dass Herne über eine aktive Stadtgesellschaft verfügt, wurde gleich im Anschluss an das kurzweilige Interview deutlich. Nach einem gelungenen Auftritt des Gospelprojekts Ruhr endete zwar der offizielle Teil des Neujahrsempfangs – aber natürlich längst nicht der Abend. Denn jetzt nutzten viele Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich am Buffet oder den Stehtischen auszutauschen und ins Gespräch zu kommen.

Über diese Gelegenheit freute sich auch Dirk Plötzke, Chef der Herner Sparkasse: „Der Neujahrsempfang ist ein feststehendes Ereignis im Jahreskalender. Ich freue mich, dass man einen Einblick bekommt, was in der nächsten Zeit passiert. Und dass man das Netzwerk, das in Herne existiert, intensivieren kann.“ Eine Premiere war die Veranstaltung für Bürgerin Petra Steuter „Ich bin zum ersten Mal hier, mit meinem Sohn. Ich habe die Karte gewonnen und mich sehr darüber gefreut. Es ist eine tolle Atmosphäre, man trifft viele Leute.“ Ähnlich äußerte sich Sara Altindag: „Ich bin zum ersten Mal hier, wir wurden als Vorstand des Leo-Clubs eingeladen. Ich freue mich auf gute Gespräche, Leute kennen zu lernen und das gute Programm.“ Stammgast beim Neujahrsempfang ist Sänger Frank Lindner. „Ich freue mich jedes Mal auf die vielen netten Gespräche. Es ist beeindruckend, wie viel Mühe sich die Mitarbeiter im Rathaus geben und den ganzen Ratssaal leerräumen. Und ich freue mich über unseren Oberbürgermeister, der bewegt etwas in unserer Stadt.“ Zum ersten Mal dabei waren Joachim und Birgit Fröhner: „Die Interviewform hat uns gut gefallen. Da wurde man als Besucher richtig mitgenommen, das war lebendig und motivierend.“

Lobende Worte für den Neujahresempfang gab es von Hilmar und Martina Born: „Es gefällt uns gut. Es ist schön, dass wir wieder eingeladen sind. Vor allen Dingen ist es wichtig, dass man hier Leute trifft, die man das ganze Jahr nicht gesehen hat oder nur aus Funk und Fernsehen kennt. Ihnen kann man hier persönlich guten Tag sagen.“ Von dem Ambiente in dem historischen Gebäude zeigte sich Frank Neukirchen-Füsers, Leiter der Agentur für Arbeit Bochum, angetan: „Die Atmosphäre ist kaum zu schlagen. Andere Empfänge sind kühl, hier in Herne ist die Stimmung warm und freundlich“. Das würde wohl auch Ansgar Montag, Vorstand des Caritasverbandes Herne, unterschreiben. „Es macht Spaß hier in Herne zu arbeiten, weil sich in der Stadt etwas bewegt.“ Wie wichtig Netzwerkarbeit sein kann, betonte Sebastian Brimberg, Leiter der Agentur für Arbeit in Herne: „Wir haben es 2019 zum erstenmal geschafft, dass die Arbeitslosenquote unter zehn Prozent gefallen ist. Da hat uns die Konjunktur in die Karten gespielt. Ohne die Netzwerkarbeit im  Herner Bündnis für Arbeit wäre das nicht möglich gewesen.“