Neues Bauprojekt

Ein ereignisreiches Jahr für den Palliativ-Förderverein

10. Januar 2022 | Gesellschaft
Foto: Glasblock mit graviertem Palliativ-Logo ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Eine große Herausforderung wird die Erweiterung der Palliativstation in direkter Nachbarschaft zum EvK. Pfarrer Frank Obenlüneschloß, Vorsitzender des Palliativ-Fördervereins, freut sich dennoch auf diese Aufgabe. Er sprach während der Pressekonferenz am Montag, 10. Januar 2022, von einer einmaligen Chance, die sich im Jubiläumsjahr bietet. Aktuell stehen im EvK sechs Betten zur Verfügung. Mit dem neuen Anbau sollen es insgesamt zehn Betten werden. „Das ist ein ganz enormer Schritt“, betonte Obenlüneschloß im Hinblick auf die stark nachgefragte palliativmedizinische Betreuung. Wartelisten seien an der Tagesordnung. Das weiß auch Thorsten Kinhöfer. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter ist Schirmherr der Palliativstation und setzt sich seit Jahren mit viel Herzblut für die Belange des Vereins ein. Gemeinsam mit dem Beirat wirbt Kinhöfer für die Aktion: „Wir sind palliativ. „Alle, die sich für den Palliativgedanken stark machen wollen, können durch ihre Spende einen Beitrag dazu leisten, dass die schwerkranken Palliativpatientinnen und -patienten in besonders warm und freundlich gestalteten Räumen ihre lindernde Behandlung erfahren.“ Diejenigen, die sich durch eine großzügige Spende ganz besonders für den neuen Anbau einsetzen, erhalten als kleines Dankeschön einen hochwertigen Glasstein mit der Aufschrift „Wir sind palliativ.

„Der Spendentopf füllt sich hoffentlich schnell", hofft auch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda auf vielfache Unterstützung. Zuvor bedankte sich das Stadtoberhaupt bei allen Beteiligten und lobte insbesondere die vielen Ehrenamtlichen, die die Menschen während ihrer letzten Lebensphase begleiten und so die bestmögliche Lebensqualität gewährleisten möchten.

  • Pressegespräch im Seminarzentrum des EvK in der Wiescherstraße.©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Im Frühjahr wird der Grundstein für den Anbau gelegt, der in der ersten Etage vier neue Patientenzimmer beherbergen wird und im Erdgeschoss Platz bietet für mehrere Tagungsräume, die zur Fort- und Weiterbildung genutzt werden sollen. „Hier entsteht ein Gebäude von 1,7 Millionen Euro. Dass wir dieses Vorhaben im Jubiläumsjahr realisieren können, ist uns eine große Freude“, zeigte sich auch Heinz-Werner Bitter, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, von der Erweiterung angetan. Für ihn ist es ein ganz besonderes Projekt, denn schon in den Anfängen vor 30 Jahren begleitete er im Haus die palliativmedizinische Betreuung.

Verteilt werden die Kosten auf mehreren Schultern. Der Rohbau und die Ausstattung des Seminarraums wird finanziert durch das EvK und die Evangelische Krankenhausgemeinschaft. Für die Innenausstattung der Station möchte sich der Förderverein Palliativstation im EvK Herne und Ambulanter Hospizdienst e.V. stark machen. „Wir würden uns freuen, wenn es uns gelingt, eine Spendensumme im sechsstelligen Bereich zusammenzubekommen“, formuliert Obenlüneschloß das Ziel der Aktion „Wir sind palliativ“.

Der Pfarrer gab während der Pressekonferenz auch einen kleinen Vorgeschmack auf das, was in diesem Jahr noch an Jubiläumsveranstaltungen geplant ist. Die Feierlichkeiten beginnen im März mit einem Festgottesdienst in der Kreuzkirche. Der ambulante Hospizdienst plant im Mai eine Geburtstagsfeier an der Bahnhofstraße. Gemeinsam mit den Herner Kirchengemeinden lädt der Förderverein am Himmelfahrtstag zu einem Gottesdienst auf dem Parkdeck ein. Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist ein Familientag mit den „Black Barons“ im Horststadion. Nicht zu vergessen: ein Rockkonzert der EvK-Band „Wichita“ auf dem Parkdeck und die große Festveranstaltung im Kulturzentrum. 

Gerne würden alle Beteiligten natürlich auch wieder beim Festumzug der Cranger Kirmes dabei sein. Das unterstrich auch Karin Leutbecher noch einmal. „Denn da sind wir ganz nah bei den Menschen und können berichten, warum wir diese Arbeit so gerne machen“, sagt die Koordinatorin des Ambulanten Hospitzdienstes und fügt hinzu: „Wir wollen das Jubiläum so feiern, wie man eine Silberne Hochzeit feiern würde, mit Menschen, die uns die ganze Zeit begleitet haben. Aber auch mit denen, die ganz frisch dabei sind und jetzt vielleicht erst einen Kurs absolviert haben.“  Insgesamt 60 Zeitschenkerinnen und Zeitschenker sind ehrenamtlich beim Ambulanten Hospitzdienst im Einsatz und wollen in den letzten Lebenstagen und -wochen den Menschen Zeit schenken. Eine von ihnen ist Lena Behling. Ihr ist es wichtig, zu betonen, dass die Hospizarbeit natürlich ein schweres Thema mit vielen tiefgreifenden Gesprächen sei. „Doch auf der anderen Seite möchten wir die letzten Lebenstage und -wochen so lebensfroh wie möglich gestalten. Genauso traurig wie es manchmal ist, gibt es also auch schöne Momente, die wir den Menschen schenken.“