Palliativ-Netzwerk bietet ambulante ethische Fallbesprechung

20. November 2018 | Gesellschaft

Das Palliativ-Netzwerk Herne, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel bietet ab sofort eine ambulante ethische Fallbesprechung an. Die Hintergründe haben die Verantwortlichen im Rahmen eines Pressgesprächs mit Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, der die Schirmherrschaft übernommen hat, am Dienstag, 13. November 2018, im Herner Rathaus vorgestellt.

„Dieses Angebot trägt dazu bei in Herne Qualität in allen Lebensphasen anzubieten. Dazu gehört auch die letzte Phase eines Lebens“, betonte der Oberbürgermeister. „Ich danke allen Ehrenamtlichen, die sich auf diese Weise engagieren“, sagte das Stadtoberhaupt weiter.

Für das Palliativ-Netzwerk stellte Karin Leutbecher als Vorstandsvorsitzende das neue Angebot vor. „Es geht darum, Pflegenden und Angehörigen in schwierigen ethischen Fragestellungen, beispielsweise künstliche Ernährung am Lebensende oder dem Beenden der Dialyse, eine Hilfestellung zu geben. Den Beratenden haben wir das nötige Handwerkszeug für ihre verantwortungsvolle Aufgabe mitgegeben“, erklärte sie. Die Beratungen erfolgen durch Dreierteams, wobei eine Person das Gespräch führt, eine unterstützt und – damit alles auch nachvollziehbar dokumentiert wird – eine Person Protokoll führt. Bei den Beratungsgesprächen, die etwa eine Stunde dauern, soll nicht nur Pflegepersonal, sondern auch Angehörige und der Hausarzt dabei sein. „Ziel ist es, den mutmaßlichen Willen des Menschen herauszuarbeiten, dessen Leben sich dem Ende zuneigt“, schildert Dr. med. Walter Wellmann. Er ist Internist, Gastroenterologe und Palliativmediziner und leitet das Ethik-Komitee des Palliativ-Netzwerks. „Wir wollen Empfehlung erstellen, die allen Beteiligten Sicherheit bei ihren Entscheidungen gibt“, erläutert er. Schließlich geht es dabei im Wortsinne um Leben und Tod.

Durchgeführt hat die Schulungen Hartwig Trinn. Dem Theologen obliegt die Gesamtleitung für Seelsorge und Ethik in der St. Elisabeth Gruppe. „Wir haben sechs ganztägige Schulungen abgehalten. Es ging dabei um Rechtsfragen, Grundsätze der Ethik, Patientenverfügungen und vor allem um Gesprächsführung und Moderation“, beschreibt Trinn, der den Einsatz der Teilnehmenden hervorhebt. „Die Schulungen haben an den heißesten Sommertagen stattgefunden. Da gehörte schon viel Durchhaltevermögen zu“, lobt er. Zehn Beraterinnen und Berater haben die Qualifizierung bereits abgeschlossen, weitere stehen kurz vor dem Abschluss der Schulungen und werden im neuen Jahr das ehrenamtliche Team verstärken.

Wer Kontakt zum Team der ambulanten ethischen Fallbesprechung aufnehmen möchte, kann dies telefonisch über die Geschäftsstelle des Palliativnetzwerks tun.

Kontakt:

Telefon 0 800 / 900919

www.palliativ-netzwerk.de

E-Mail: info@palliativ-netzwerk.de

Die Beratung ist ein kostenfreies Angebot.