SmartCity-Projekt

Parkleitsystem verbessert Luftqualität

15. Februar 2024 | Wirtschaft
In Herne entsteht ein „Adaptives Parkleitsystem zur Verbesserung der Luftqualität in Herne“. Foto: Thomas Schmidt, Stadt Herne.

Die Stadt Herne hat bei ihrem Fördermittelantrag zum Aufbau eines Parkleitsystems im Januar 2024 den Zuwendungsbescheid erhalten. Das Projekt mit dem Titel „Adaptives Parkleitsystem zur Verbesserung der Luftqualität in Herne – APaVeLuH“ hat eine Laufzeit von 30 Monaten und wird innerhalb des Programms „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit insgesamt 598.000 Euro gefördert.

Das Pilotprojekt soll über ein neuartiges System zur Lenkung von Parkplatzsuchverkehren mithilfe von Sensoren dazu beitragen, den allgemeinen Parksuchverkehr und die damit verbundene Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung in Herne nachhaltig zu reduzieren. Die Sensoren sind Teil eines Systems, das es Bürger*innen ermöglichen wird, sich zukünftig freie Parkplätze über eine App oder gängige Navigationssysteme sowie das im Förderprojekt umzusetzende Parkleitsystem anzeigen zu lassen und diese direkt anzusteuern. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 800.000 Euro, wovon 598.000 Euro aus Fördermitteln des Bundes stammen.

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda erklärt: „Mit den Fördermitteln des Bundes können wir in Herne viel Gutes für die Stadt und unsere Umwelt tun. Das Thema Datenorientierung gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung: Mithilfe der gewonnenen Daten können wir unsere Verkehrsströme besser lenken, Parksuchverkehr vermeiden und somit die Luftqualität verbessern. Das Projekt wird gerade bei den Großveranstaltungen in unserer Stadt ein wichtiger Baustein in der Mobilität werden. Daher freut es mich, dass wir für unsere Bürgerinnen und Bürger weitere Fördermittel zum Ausbau unserer Digitalkompetenzen einwerben konnten.“

  • Impressionen von der Pressekonferenz zum adaptiven Parkleitsystem. Foto: Thomas Schmidt, Stadt Herne.

„Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit dem Fachbereich Digitalisierung ein intelligentes Parkleitsystem für Herne zu entwickeln und umzusetzen“, sagt Thorsten Rupp, Fachbereichsleiter Tiefbau und Verkehr. „Die im letzten Jahr vom Rat der Stadt beschlossene Mobilitätswende und die damit verbundene Reduzierung des Kfz-Verkehrs wird dadurch unterstützt und dient den Verkehrsteilnehmern. Reisezeiten werden verkürzt, Parksuchverkehr wird reduziert und insgesamt eine Mobilität der kurzen Wege entstehen. Durch die potentielle Vernetzung mit dem ÖPNV kann dieser zukünftig noch attraktiver gestaltet werden.“

„Wir wollen mit Hilfe der Digitalisierung dazu beitragen, dass Herne eine lebenswertere Stadt wird“, betont Pierre Golz, Leiter des Fachbereichs Digitalisierung. „Mit dem Förderprojekt können wir die Datengrundlage für eine geplante, umweltsensitive Verkehrssteuerung legen, bei der perspektivisch auf Basis von Verkehrs- und Umweltdaten auch optimierte Fahrtrouten und Verkehrsmittel vorgeschlagen werden.“

Das geplante Projekt trägt maßgeblich zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) bei. Insbesondere stehen hierbei SDG 11 für nachhaltige Städte und Gemeinde und SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz im Fokus des Projekts. Das Projekt hat das Potenzial, einen erheblichen Beitrag für die Stadt Herne zur Reduzierung von Verkehrsemissionen zu leisten, die Lebensqualität zu verbessern und gleichzeitig einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Mobilität in der Stadt zu gehen.

Durch die Verwendung von Open Source-Komponenten, wie einer offenen urbanen Plattform und Standardkomponenten bei der einzusetzenden Sensorik, kann das Projekt eine gute Grundlage für andere Kommunen mit ähnlich gelagerten Herausforderungen bilden. Die Vernetzung von privatem und öffentlichem Nahverkehr mittels Digitalisierung ist ein weiteres Schlüsselthema, um die Mobilität effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Aus dem Projekt lassen sich Schlüsse ziehen, wie die Integration der Daten von ÖPNV-relevanten Parkmöglichkeiten in zentrale Auskunftssysteme eines lokalen oder regionalen Verkehrsverbundes bzw. in spezifische Apps von Kommunen gelingen kann.