Kirmes-Tradition

Pferdemarkt mit Feuershow ist Auftakt zur Cranger Kirmes

3. August 2017 | Freizeit Kultur

  • Los geht's mit dem Pferdemarkt und später mit der Cranger Kirmes. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Hernes Tradition ist eng mit den Pferden verbunden

„Ohne Tradition gibt es keine Moderne“, betonte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda in seiner Begrüßung. „Hernes Tradition ist seit dem Mittelalter mit den heimischen Emscherbrücher Pferden verbunden.“ Dass der Emscherbrücher Dickkopf, wie die Ponys auch genannt wurden, aus Herne nicht wegzudenken ist, sehe man auch im Logo der Stadt. Bisher symbolisierte ein schwarzes Pferd Herne und die dort arbeitenden Grubenpferde. „Aber ab 2018 gibt es keinen Bergbau mehr in Herne, deswegen wird das Pferd jetzt weiß. Das zeigt: Wir sind auf dem Weg zu einer modernen Stadt“, so der Oberbürgermeister über den Wandel, in dem Herne sich derzeit befindet.

Auch in Zukunft sollen die Vierbeiner in Herne eine Rolle spielen: „Im Zuge des Emscherumbaus gibt es inzwischen schon konkrete Pläne, die Emscherbrücher Pferde beziehungsweise deren Nachfahren wieder im Emscherbruch anzusiedeln. Inzwischen gibt es mehrere Gelände, auf denen das möglich ist“, so der Oberbürgermeister.

Engelchen und Teufelchen auf dem Pferderücken

Schon vor Ort waren fast zwanzig Pferde und Ponys, die mit ihren Reitern oder vor der Kutsche das Programm des Pferdemarktes boten. Maria Backs vom Reitverein St. Hubertus Herne hatte das Programm zusammengestellt, Wilm Grätsch und seine Frau Rosi verköstigten als Gastgeber auf Gut Steinhausen die Besucher.

Ob rasante Kutschfahrten durch einen Parcours aus Hütchen, das Rekord-Hochspringen oder Vorführungen in klassischer Dressur: Die Auftritte spiegelten das breite Spektrum des Herner Pferdesports. Engelchen und Teufelchen ritten im Einklang Dressur-Lektionen, Kutschen mit einem und mit zwei Pferden lieferten sich Wettfahrten und ein Fohlen hüpfte bei seinem ersten Auftritt anmutig über den Reitplatz.

Feuershow und Zirkus-Lektionen

Auch ein Profi-Reiter begeistert die Zuschauer. Stefan Kaiser, gebürtig aus dem Ruhrpott, ist in den vergangenen zehn Jahren in ganz Europa aufgetreten. Zum Pferdemarkt kam er nach Herne und begeisterte mit Zirkus-Lektionen und einer Feuershow zu Pferd. „Ich war vor 15 Jahren schon einmal hier. Das Klima ist super, wir verstehen uns gut. Deswegen bin ich gerne in Herne“, sagte Kaiser – und machte sich direkt wieder für die nächste Show bereit. Denn er war nicht nur als Indianer unterwegs, der mit seinem gesprenkelten Pferd auf ein Podest steigt und Kunststücke vorführt. Bei seinem zweiten Auftritt begeisterte er die Zuschauer mit Fackeln und einer brennenden Lanze.

Natürlich durfte auch ein Pferdehändler nicht fehlen. Christoph Meyer war extra aus Damme angereist, um seine Pferde in Crange anzubieten.

Der Pferdemarkt entwickelt sich weiter

Gastgeber Wilm Grätsch schmiedet schon Pläne für die kommenden Jahre: „Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister wollen wir in die Zukunft schauen und den Pferdemarkt weiter entwickeln.“ Er plant schon, wie die Traditions-Veranstaltung noch attraktiver werden kann. Ob dann schon die ersten frei lebenden Ponys im Emscherbruch grasen, ist allerdings noch offen.

Nina-Maria Haupt