Planungen für die Zukunft und gestiegene Zahlen
Die Herner Feuerwehr hat am Mittwoch, 10. Februar 2016, ihre Bilanz für das das Jahr 2015 vorgestellt. Insbesondere im Bereich des Rettungsdienstes sind die Einsatzzahlen gestiegen.
Der für die Feuerwehr zuständige Dezernent Dr. Frank Burbulla kündigte in einem Pressegespräch in der Wache 1 an der Sodinger Straße an, dass in 2016 Pflöcke für die Zukunft der Herner Feuerwehr eingeschlagen werden sollen. Als Beispiel nannte er die Arbeiten an einen neuen Brandschutzbedarfsplan. „Im Hinblick auf die bestehenden baulichen Defizite an den beiden Wachen an der Sodinger Straße und der Stöckstraße sollen in diesem Jahr die planerischen Grundlagen für eine Entscheidung über die künftige Unterbringung der Feuerwehr gelegt werden“, erklärte Dr. Burbulla. Investiert worden ist im vergangenen Jahr in den Fuhrpark der Feuerwehr: Ein Pulvertanklöschfahrzeug konnte angeschafft werden, hinzu kommen ein geländegängiges Kommandofahrzeug sowie zwei PKW für Dienstfahrfahrten.

Abseits von wichtigen organisatorischen Überlegungen hatte die Herner Feuerwehr in 2015 mehr Brandeinsätze zu verzeichnen 247 an der Zahl und damit 16 mehr als im Vorjahr.
Der größte war ein Dachstuhlbrand an der Bochumer Straße. Spektakulär war ein Notfall an einer Tankstelle im Januar 2015. Zwei Männer hatten nach falscher Betankung ihres Autos versucht, mit Hilfe eines Staubsaugers den Kraftstoff aus dem Tank zu saugen. Der Sauger explodierte. Tragisch und offenbar auf Unwissenheit zurückzuführen war ein weiterer Einsatz im Januar. „Der Versuch eine Wohnung mit einem offenen Holzkohlegrill zu beheizen endete mit Kohlenmonoxid-Vergiftungen mehrerer Personen“, berichtete Katharina Timm, stellvertretende Leiterin der Herner Feuerwehr. Bedeutend geringer fielen in 2015 die so genannten technischen Hilfeleistungen aus. Waren es 2014 noch 1.272 so verbuchten die Herner Rettungsprofis 2015 nur 779 derartige Einsätze. Der Grund dafür ist im Wortsinn natürlich. 2014 hatte der Pfingststurm Ela die Anzahl der Hilfeleitungen nach oben getrieben. Feuerwehreinsätze insgesamt hat es in 2015 1.421 gegeben, 500 weniger als im Vorjahr. Dies verdeutlicht wie wuchtig Ela gewütet hatte.

Steig wachsend ist die Anzahl der Rettungsdiensteinsätze. „Sie steigen Jahr für Jahr um etwa 1.000 an“, so Katharina Timm. Zu den Rettungsdiensteinsätzen zählen unter anderem Krankenfahrten, Rettungswagen- und Notarzteinsätze. „Hier macht sich neben dem demografischen Wandel – mehr ältere Leben Menschen in Herne – auch bemerkbar, dass wir zu Krankfahrten gerufen werden, die früher ein Angehöriger übernommen hätte“, schilderte Ralf Radloff, von der Koordinierungsstelle der Feuerwehr.
Neben der Berufsfeuerwehr ist auch in Herne die Freiwillige Feuerwehr eine wichtige Stütze. Für sie warb Arne Begrich vom Stadtfeuerwehrverband. „Wir sind offen und freuen uns über neue Mitglieder. Der Stadtfeuerwehrverband oder die Berufsfeuerwehr informieren gerne über dieses Ehrenamt.“ Wie wichtig die Freiwilligen auch in einer Stadt mit Berufsfeuerwehr wie Herne sind, zeigen die Einsatzzahlen der ehrenamtlichen Feuwehrleute: Über 100 mal rückten sie aus.