Journalistenzentrum Herne

Prominenter Besuch in der ersten Mittagspause

13. Januar 2020 | Gesellschaft

„Wir freuen uns, dass wir mit Ihnen hier in Herne unser Journalistenzentrum starten können“, sagte Überall den Kursteilnehmern, die dort nun zwei Wochen lang gemeinsam lernen. Die Vorarbeiten für den auf dem Gelände der ehemaligen RAG-Zentrale in Herne entstehenden Journalisten-Campus haben fast ein Jahr gedauert. Künftig sollen Journalisten dort die Grundlagen ihres Berufs nicht nur erlernen, sondern für diese Zeit auch dort leben und wohnen. Derzeit übernachten sie in Hotels in Herne. Die gemeinnützige „Neue Gesellschaft für publizistische Bildungsarbeit e.V.“ ist Trägerin des neuen Journalisten-Zentrums. Künftig sollen mindestens 250 junge Journalistinnen und Journalisten von Zeitungen und Zeitschriften pro Jahr die mehrwöchigen tarifgerechten Ausbildungsseminare durchlaufen. Das neue Institut schult außerdem Volontäre aus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Kommunen, Hochschulen und Ministerien.

Wichtig sei dem Verein, erklärte Überall, dass weiterhin dem Berufsnachwuchs von Verlagen, Sendern und Agenturen unabhängig die praktischen Grundlagen des Arbeitens in und mit Medien in Deutschland vermittelt werden. „Wir wollen dem sauber arbeitenden Journalismus auch in digitalen Zeiten eine Zukunft geben“, betonte Überall, der auch Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes ist. Rund 50 erfahrene Dozentinnen und Dozenten geben im Journalistenzentrum Herne ihr Wissen weiter. Gina Günther bekam am Montagmittag im Journalistenzentrum Besuch von ihrem Chef Dr. Frank Dudda. Denn die Volontärin der Stadt Herne wird ebenfalls dort ausgebildet. Wie übrigens auch Volontärinnen und Volontäre aus Bottrop, dem Kreis Recklinghausen, dem Krefelder Caritasverband und Evonik Industries in Essen. In dem am Montag, 13. Januar 2020, gestarteten ersten Kurs hat die renommierte Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aus Halle/Saale einen Volontär nach Herne gesandt. Ebenso wie der Landesverband Lippe aus Lemgo oder die Hochschulen in Paderborn und Osnabrück. Oder wie auch das Mainzer Familienministerium und das Düsseldorfer Wirtschaftsministerium ihren Journalisten-Nachwuchs in Herne ausbilden lassen.

v.l. Christian Schlichter, Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, Professor Frank Überall. © Christoph Hüsken, Stadt Herne

Dudda betonte: „Dieses neue Journalistenzentrum steht für uns in Herne als aktiver Beitrag zur Transformation von der einstigen Kohle-Region hin zur Wissensregion.“ Er freue sich, dass bereits im ersten Kurs Journalisten-Nachwuchs aus allen Teilen Deutschlands in Herne lerne und dadurch das Ruhrgebiet besser kennenlerne. Dudda versprach Überall, dass er daran arbeiten werde, das Journalistenzentrum in Herne heimisch werden zu lassen. Hernes Oberbürgermeister wird künftig auch im Beirat des Vereins die Stadt vertreten. Dass der Kurs termingerecht gestartet ist, ist auch für Janina Wrobel von der Essener Fakt AG wichtig. „Herzlich willkommen im Shamrockpark“, sagte die Managerin. Sie plant und begleitet die neue Nutzung des ehemaligen RAG-Geländes. Der Shamrockpark sei für den Journalisten-Campus ideal geeignet: Lernen mit Blick ins Grüne, Restaurant und Casino liegen direkt neben dem Seminartrakt mit seinen Veranstaltungssälen und dem Coworking-Center. „Hier haben sich die Richtigen gefunden“, sagte Wrobel. Professor Hubert Schulte-Kemper, Vorstandsvorsitzender der FAKT AG, unterstütze das Journalistenzentrum angesichts der aktuellen Herausforderungen der Medien gerne. Voraussichtlich Mitte 2021 werde auf dem Gelände ein großes Gästehaus mit klimaneutralem Energiekonzept fertig – und damit der Journalisten-Campus komplett sein.