Umweltausgleich

Rinder beziehen neues Zuhause

30. April 2020 | Gesellschaft

Die klassische Weidelandschaft bietet auch über 20 verschiedenen Vogelarten und anderen heimischen Tieren vom Igel bis zum Reh ein Zuhause. „Wir haben eine sehr große Artenvielfalt“, erklärt Petra Rahmann, Landschaftsarchitektin von Straßen.NRW. „Insgesamt haben wir 23 verschiedene Pflanzenarten ausgesät.“ Das Ziel ist, dass die Rinder sich ausschließlich von dem ernähren, was sie auf der Weide finden und nicht zugefüttert werden müssen. Dadurch gehört das Leben auf der klassischen Weidelandschaft zu den umwelt- und klimafreundlichsten Formen der Rinderhaltung.

Umweltausgleich für den Straßenbau

Straßen.NRW will mit dem unbefristeten Projekt damit unvermeidliche Auswirkungen des Ausbaus der A43 auf sechs Fahrspuren auf die Natur ausgleichen. „Für unsere gesetzlich verpflichtenden Kompensationsmaßnahmen beim Straßenbau suchen wir gerne Projekte, die möglichst langfristig und nachhaltig der Umwelt zugutekommen“, erklärt Dirk Griepenburg, Leiter der Region Münsterland und Ruhr. Die Emschergenossenschaft hat eine knapp sechs Hektar große Fläche für die Beweidung zur Verfügung gestellt: „Das Projekt verknüpft Ökologie, urbane Landwirtschaft und Naturerleben miteinander. Die Menschen können hier die positiven Effekte des Emscher-Umbaus hautnah erfahren und daran teilhaben“, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Pläne für die Zukunft

Langfristig soll die Zahl der Tiere auf zwölf anwachsen. Mit einer Infotafel sollen Interessierte über die Umweltziele aufgeklärt werden. Biolandwirt Jan Dickhöfer aus Waltrop unterstützt die Umwelt-Experten dabei. Mit einem Bürgerfest wollten sich Straßen.NRW und die Emschergenossenschaft bei den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihre Unterstützung bedanken. Wegen der Corona-Pandemie musste dieses verschoben werden. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, erklärt Petra Rahmann, „wir werden die Feier nachholen, sobald es möglich ist. Ohne die Menschen vor Ort hätten wir unsere klassische Weidelandschaft nicht anlegen können.“