Rita Süssmuth besucht die VHS zum 100-Jährigen Bestehen
Die Volkshochschulen (VHS) Herne und Wanne haben ihr 100-jähriges Bestehen mit der Langen Nacht der VHS gefeiert. Zum Geburtstag kam unter anderem die ehemalige Bundestagspräsidentin und frühere Präsidentin des Volkshochschulverbandes Prof. Dr. Rita Süssmuth.
Die Leiterin der VHS, Heike Bandholz, begrüßte Süssmuth mit den Worten: „Ihre Jahre als Präsidentin des Volkshochschulverbandes haben den Volkshochschulen gut getan – fachlich, persönlich und menschlich. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich.“ Außerdem hieß sie die Mitglieder der VHS-Familie, also Dozenten und Teilnehmende, willkommen, ehe sie einen kurzen Überblick über die Entwicklung der VHS gab: „Weiterbildung hatte schon in sehr früher Zeit in unseren Städten ein Primat. Und das hat sich bis heute nicht geändert.“
An den Menschen orientiert
Vor 100 Jahren gründeten sowohl Wanne-Eickel als auch Herne Volksbildungswerke, in denen von lebenspraktischen Fächern wie Kochen bis hin zu Fremdsprachen und Schulabschlüssen unterschiedliche Kurse angeboten werden. „Weiterbildung erfüllt nur dann ihren Zweck, wenn sie sich an den aktuellen Entwicklungen und an den unterschiedlichen Lebensphasen orientiert“, begründete Bandholz die Vielfalt des Programms.
Auch Bürgermeisterin Andrea Oehler lobte die Arbeit der VHS: „Sie ist bekannt und immer neu, überall in der Stadt, flexibel und ganz nah an den Menschen.“ Was 1919 als „geistiger Speisezettel“ angekündigt wurde, warte heute mit Webinaren auf. Michelle Müntefering, Staatsministerin für internationale Kultur- und Bildungspolitik, erinnerte an die Bedeutung von Aufstieg durch Bildung und lebenslangem Lernen.
VHS ist ein Feld für Innovationen
Auch Süssmuth verdeutlichte die Wichtigkeit von Bildung: „Es gibt keine Menschen, die unbildbar sind. Wir sind bildbar. Es ist mühevoll, aber wenn man es geschafft hat, ist es eine glücklichmachende Erfahrung.“ Bildung sei ein grundlegendes Menschenrecht, sowohl akademische als auch praktische Bildung, die lange vernachlässigt worden sei und in den VHSen gelehrt werde. „Gerade die Fähigkeiten, die nicht zu einem Fachkolloquium gehören, dürfen nicht verschwinden. Wichtig ist das, was uns inspiriert. Es geht nicht um analoge und digitale Bildung, sondern um Menschenbildung“, betonte sie. Auch nach 100 Jahren sei diese Insitution noch hochmodern. „Für mich ist die Volkshochschule ein Feld für neue Experimente, für Innovationen.“
Nina-Maria Haupt