Roadmovie für Schafe
Für Kinder ab sechs Jahren präsentiert das theater kohlenpott das Stück "Mein Name ist Schaf". Ein Schaf entfernt sich von der Herde, ist plötzlich allein in der Fremde, wo es viele Abenteuer erlebt.
Stück basiert auf Kinderoper
Entdeckt hat Regisseur Frank Hörner das Stück während seines Engagements beim Jungen Ensemble Stuttgart. Dort lernte er Peter Rinderknecht kennen: "Rinderknecht ist eine Legende des Jugendtheaters", so Hörner. Sie nahmen die Kinderoper "Mein Name ist Schaf" von Sophie Kassies in den Blickpunkt, entkleideten sie vom musikalischen und inhaltlichen Beiwerk und entschlossen sich, das Stück für eine Stück-Entwicklung zu verwenden. Stück-Entwicklung bedeutet: Alle zusammen, Regisseur und Schauspieler und die sonstigen Beteiligten, bauen aus einer Grundidee ein neues Stück, das mit vielen Improvisations-Anteilen angelegt ist.
Ein Schaf bleibt stehen
Die Handlung: Ein Prinz ist auf der Flucht vor seinem Vater, weil er nicht König werden will. Als die königlichen Schergen ihn verfolgen, versteckt er sich in einer Schafherde. Damit treibt er die Herde in die Flucht, nur ein Schaf bleibt stehen - der Prinz kann sich hinter dem flauschigen Tier verstecken. Als der Prinz das Tier nach seinem Namen fragt, ist es verunsichert und macht sich auf den Weg nach seinem Namen und damit nach seiner Identität. "Auf seinem Weg in die Fremde erlebt das Schaf viele Abenteuer", sagt Höhner, "es ist eigentlich ein Road-Movie für Schafe".
Zwischen Wiese und Blumenladen
"Es ist die Geschichte von jemand, zum ersten Mal seine Herde verlässt und sich auf den Weg in die Welt macht", sagt Gabi Kloke, Dramaturgin und Theaterpädagogin beim theater kohlenpott. Dabei wird es unsicher, weiß nicht, wie es sich verhalten soll. "Auf der Wiese kann es Blumen fressen, im Blumenladen nicht. Diese Situation erleben derzeit in Deutschland viele Menschen", sagt Kloke und spielt auf die Flüchtlinge an. Ein Stück über Heimat und Fremde.
Die ganze Bühne ist eine Wiese
Die ganze Bühne ist eine Wiese. Die eigens für das Stück komponierte Musik spielt eine wichtige Rolle. Mehr soll über die Inszenierung nicht verraten werden. Allenfalls über die Produktion, denn dafür kamen viele zusammen. Regisseur ist Frank Hörner, Peter Rinderknecht ist Produktionsleiter und Schauspieler. Mehrere Theater beteiligten sich an Koproduktion, unter anderem das Fabriktheater Zürich, wo die Uraufführung stattfand. "Aber die erste Entwicklungsstation für das Stück war Herne."
Familiäre Atmosphäre
Die Theatermacher hoffen, dass das Stück ankommt, damit es in Herne länger gespielt werden kann. Premiere ist Samstag, 5. Dezember, 16 Uhr, Familienvorstellung ist am Sonntag, 6. Dezember, 16 Uhr. "Wir wenden uns nach längerer Zeit wieder den jüngeren Kindern zu", sagt Frank Hörner. Deshalb läuft die Aufführung in einer familiären Atmosphäre bei Kaffee und Waffeln. Alles ist getan, um einen netten Nachmittag zu verbringen.
Kontakt: info@theaterkohlenpott.de / Mobil: 01622869037.