Rot-Weiß fiebert der WM entgegen

5. Juli 2022 | Ausgabe 2022/2

Joachim Garden und Willi Hettrich leben für ihren Sport

Die Vorfreude ist der gesamten Vereinsfamilie anzumerken: Es sind nur noch wenige Tage, dann empfängt der MGC RW Wanne-Eickel die Minigolf-Elite zur WM der Seniorinnen und Senioren im FunPark Eickel. Zwei Männer fiebern dem Wettbewerb besonders entgegen – Joachim Garden erlebt seine Premiere als WM-Schiedsrichter, Willi Hettrich betreut die Nationalmannschaft.

70 Sekunden für den ersten Schlag
Bundesligaspiele hat er schon einige geleitet, auch beim Vier-Länder-Turnier und während des Nationen-Cups im Mai war der 63-Jährige im Einsatz. Die WM vom 10. bis 13. August 2022 ist aber schon etwas Besonderes. „Für mich ist das ein Ritterschlag“, freut sich Garden auf sein Heimspiel in Eickel. Die Roten Karten möchte er dort am liebsten stecken lassen, die Bahnen nimmt er dennoch akribisch in den Blick. Genauso wie seine Uhr. Denn noch vor dem ersten Schlag kann es eine Ermahnung geben. „Für den ersten Schlag hat man an jeder Bahn 70 Sekunden Zeit. Jeder weitere Schlag muss in 60 Sekunden erfolgen.“ Wer das Limit dreimal überschreitet, erhält einen Strafpunkt. Beim Kampf um den WM-Titel will das natürlich niemand riskieren.

„Für mich ist das ein Ritterschlag“, freut sich Joachim Garden.

Für Joachim Garden ein „Heimspiel“

Freut sich auf das Turnier: Willi Hettrich

Mit der Socke zum WM-Sieg
Erst recht nicht, wenn die Anreise etwas länger dauert. Erwartet werden Teams aus Österreich, Schweden, Niederlande, Belgien, der Tschechischen Republik, Italien, Schweiz, Slowakei und Finnland. Natürlich ist auch die deutsche Mannschaft vertreten. Beim Nationen-Cup über Pfingsten – quasi die Generalprobe für die WM – räumten die Gastgeber ordentlich ab. Platz eins und zwei lautete die Ausbeute. Übrigens sehr zur Freude von Willi Hettrich. Der Betreuer der Nationalmannschaft ist ebenfalls Mitglied beim MGC RW Wanne-Eickel und hätte sicherlich nichts gegen einen ähnlichen Medaillenregen. Wobei Regen ein gutes Stichwort ist. Das Wetter spielt beim Minigolf eine wichtige Rolle – insbesondere die Temperatur. „Der gleiche Ball hat morgens bei 14 Grad eine ganz andere Sprunghöhe als am Nachmittag, wenn es vielleicht zehn Grad wärmer ist. Meine Aufgabe ist es, die Bälle so zu präparieren, dass sie die richtige Temperatur haben und die Spieler ihr Schlagtempo beibehalten können“, erklärt Hettrich (68) seinen Part. Um den Ball aufzuwärmen, wird er übrigens in einer Socke verstaut – zum Herunterkühlen stehen Kühltaschen bereit.

„Der gleiche Ball hat morgens bei 14 Grad eine ganz andere Sprunghöhe als am Nachmittag, wenn es vielleicht zehn Grad wärmer ist“, erklärt Willi Hettrich.

Situation „lesen“

Qual der Wahl: Bälle über Bälle

Dem idealen Schlag auf der Spur

Verein hofft auf viel Publikum
Die Betreuer beschäftigen sich schon Tage vorher intensiv mit den Bahnen und wissen genau, wie der Ball zu spielen ist, um ein Ass zu erzielen. Doch im Wettkampf ist Zurückhaltung angesagt. „Während des Spiels dürfen sie nicht anzeigen, wohin der Ball gespielt werden soll. Außerdem müssen sie mindestens einen Meter von der Bahn entfernt sein“, erklärt Garden das Regelwerk. Gemeinsam mit einem Oberschiedsrichter und zwei weiteren Kollegen mit A-Lizenz will er für eine gelungene Weltmeisterschaft sorgen. Und das möglichst mit viel Publikum, das den Weg in den FunPark findet.

Text: Michael Paternoga     Fotos: Frank Dieper