Cranger Kirmes tut Gutes

Schausteller und Papst laden 600 Kinder zur Kirmes ein

11. August 2017 | Freizeit Gesellschaft Kultur

  • Kettenkarussell, Riesenrad, Breakdance No.2, Voodoojumper und Wasserbahn hatten extra für die Kinder geöffnet. ©Nina-Maria Haupt, Stadt Herne

Aufgekommen war die Idee im Jahr 2016, als die Schausteller der Cranger Kirmes zu einer Sonderaudienz bei Papst Franziskus nach Rom gepilgert waren. „Die Schausteller waren beim Papst zu einer Sonderaudienz eingeladen und haben überlegt, was sie dem Heiligen Vater mitbringen können. Dem Papst kann man natürlich keinen Blumenstrauß mitbringen, deswegen hat er einen Gutschein für einen kostenlosen Kirmesbesuch für 1000 Kinder bekommen“, berichtet Sascha Ellinghaus, Leiter der Circus- und Schaustellerseelsorge.

Schausteller mit großem Herzen

Volle zwei Wochen haben er und seine Sekretärin damit zugebracht, mit Jugendeinrichtungen zu telefonieren. Allein aus dem Bistum Essen reisten 200 Kinder mit 60 Betreuern an. Die Schausteller um Albert Ritter hatten untereinander besprochen, welche Fahrgeschäfte öffnen, wer Pommes, Currywurst, Getränke und Eis liefert. Und sie haben dafür gesorgt, dass genügend Helfer vor Ort sind, die die Kinder in Gruppen herumführten, Fragen beantworteten und sich darum kümmerten, dass sich keiner auf dem großen Kirmesplatz verlief. „Es ist eine schöne Kooperation, es gibt viele Schausteller mit großem Herzen“, fand Ellinghaus.

Mit dem Crange-Virus infiziert

„Ich hoffe, dass ihr heute alle mit dem Crange-Virus infiziert werdet. Wer einmal diese Kirmes kennen gelernt hat, der kommt immer wieder. Ihr lernt heute das Lebensgefühl von Crange kennen“, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda die über 600 Jungen und Mädchen verschiedener Nationalitäten. Nach der Begrüßung unter dem Kettenkarussell „Circus Welt“ ging es in Gruppen über den Platz. Außer dem Karussell standen die Wasserbahn Rio Rapido, das Riesenrad, Breakdance No.2 und der Voodoojumper bereit, um das Kirmes-Fieber zu verbreiten. Mittags tischte Steinmeisters Bierpavillon Currywurst-Pommes und Getränke auf, zum Schluss gab es ein Kirmes-Eis.

"So ein Angebot ist der Knaller"

„Das ist ein tolles Angebot und es ist mit großer Begeisterung angenommen worden“, so Reinhild Mersch, Diözesanreferentin des Caritas-Verbandes im Bistum Essen. Die Kinder und Jugendlichen haben schwierige Lebensumstände und werden von Einrichtungen der Jugendhilfe unterstützt. „Die Finanzen sind begrenzt, dann ist so ein Angebot der Knaller“, betonte Mersch. Dass statt der eingeladenen 1000 Kinder nur gut 600 kamen, lag daran, dass die Cranger Kirmes in den Sommerferien liegt. Einige Kinder, die gerne gekommen wären, verbringen die Ferien mit ihren Eltern, andere sind in Jugendfreizeiten unterwegs. Aber die, die da waren, werden den Crange-Virus mit Sicherheit weiter geben.

Nina-Maria Haupt