Schnelles Emschertal
„Wer eine Verkehrswende will, muss die Menschen mit einer Angebotsoffensive mit ins Boot nehmen“, betonen der Herner Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und sein Amtskollege Rajko Kravanja aus Castrop-Rauxel. Die beiden Nachbarkommunen wollen die Verkehrswende in ihren Städten vorantreiben. Im Pressegespräch am Montag, 7. September 2020, informierten die Stadtoberhäupter darüber in Castrop-Rauxel.
Ein Aspekt ist dabei die Bahn. Schon 2011 beförderte die Regionalbahn 43, die das Emschertal von Dorsten nach Dortmund verbindet 3.500 Fahrgäste pro Tag. Weitere Verkehrsbetriebe des ÖPNVs wie die DSW21 bringen Menschen zum Einkaufen, für Freizeitvergnügungen und Berufspendler täglich auf den gleichen Verkehrsrouten in die Nachbarstädte. Auch die Bahn hat erkannt, dass es hier Bedarf gibt. So wurde der sonntägliche zweistündige Takt auf stündlich verdoppelt. „Das ist eine Entwicklung in die richtige Richtung. Für die Werktage muss hier nachgezogen werden und die Taktfrequenz auf 30 Minuten erhöht werden, so dass der Anspruch an ein „schnelles Emschertal“ umgesetzt werden kann“, formuliert Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda eine Voraussetzung, um mehr Fahrgästen durch die Bahn eine Alternative zum Auto zu bieten.
v.l. Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja, Castrop-Rauxels Stadtbaurätin Bettina Lenort, Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, Jürgen Scharmacher (VRR-Verbandsversammlung). ©Frank Dieper, Stadt Herne
Damit wäre auch der Weg für den Vorlaufbetrieb für weitere Wege durch das Ruhrgebiet etwa für die S4 in Richtung Unna bereitet. „Eine neue Mobilität, wie sie durch die Verkehrswende entstehen muss, stellt aber auch Anforderungen an den Ausbau bzw. die Ertüchtigung der Haltepunkte unter Beachtung der Barrierefreiheit“, führt Bürgermeister Rajko Kravanja weiter aus. Langfristig wird auch die Elektrifizierung ein Thema sein.
Die Einbindung der städtischen Vertreter im RVR und VRR bei den Planungen für das östliche Ruhrgebiet ist eine weitere Forderung der Kommunen zur Gestaltung der Verkehrswende und zur Gleichberechtigung der Regionen, damit die Emscher-Lippe-Region mit stündlichen Taktungen im Vergleich zu anderen mit 15 Minuten-Anbindungen nicht abgehängt wird. Die Verbesserungen im Schienenverkehr sind neben anderen Aspekten wie dem Radverkehr und fußläufigen Verbindungsbestandteilen Teil des (Nah-) Mobilitätskonzepts der Städte Herne und Castrop-Rauxel.