Jugendkultur - 2013

Schöpferisches Chaos-Kreativquartier

19. Februar 2014 | Kultur

Nostalgisches auf der Treppe

Treibende Kraft hinter dem ambitionierten Vorhaben ist Pottporus und ihr Vorsitzender Zekai Fenerci. Der Verein präsentiert mit „Kultur trifft Quartier“ ein einwöchiges Auftaktprojekt, mit dem das Kreativquartier die Öffentlichkeit erobern soll. Bei der Eröffnung desselben gingen die Türen des Ex-Karstadt-Hauses erst nach dem Flashmob auf, bei dem das Junge Pottporus nach der Musik aus dem Ghettoblaster tanzte. Beim Gang auf der ehemaligen Kaufhaustreppe in die 2. Etage gab der eine oder andere Besucher nostalgische Häppchen zum Besten aus einer Zeit, in der hier der Handel florierte. In den Kreativquartier-Räumen herrschte zum Auftakt das schon programmatische „kreative Chaos“, unser Fotograf Thomas Schmidt hat es auf den Fotos festgehalten. Durch Räume schwirrte die „Steppenhexe“, ein so benanntes Kollektiv, das im Laufe der Woche zeitgenössische Gestaltungskonzepte entwickelt, angeführt von Julia Praschma. Das erste Modul eines variablen Möbelsystems diente bei den Eröffnungsreden als Podest, das Fenerci, Oberbürgermeister Horst Schiereck und andere nutzten, um vom erhöhten Standpunkt zu den Zuhörern zu sprechen. Fenerci nannte das Podest „den ersten kreativen Gegenstand“ – Schiereck nahm den Faden auf und sagte: „Wenn euch das erste Stück so gelingt, dann ist der Rest Kinderspiel.“

Impulsgeber für die Stadt

Der Oberbürgermeister sagte auch: „Das Kreativquartier will Impulsgeber sein, nicht nur für die Kultur, sondern für die Wirtschaft, den Einzelhandel und die Bürgerinnen und Bürger in Wanne. Dabei beseitigt es ganz nebenbei Leerstände und schafft Arbeitsplätze.“ Die Stadt Herne flankiert das Projekt mit ihren Dienstleistungen – vorne weg der Fachbereich Kultur, die WFG und der Fachbereich Stadtplaung und Bauordnung. Mit 70.000 Euro fördert das Land die Realisation des Vorhabens, dessen Entwicklung auf drei bis fünf Jahre angelegt ist.

 Israelischer Investor

Rund 2.000 Quadratmeter auf zwei Etagen stehen zur Verfügung. Kurt-Peter Becher von der Kissel-Immobilienverwaltung erklärte, dass der Eigentümer ein israelischer Investor sei, der vor kurzem seine 60. Shopping-Meile eröffnet hätte. „Wir sind froh, dass wir Menschen gefunden haben, die Leben ins Quartier bringen wollen“, so Becher. Mathias Hohmann und Hannes Eberlein von oneworx stellten die „Wortbildmarke“ vor. KHAUS soll das Kreativquariter heißen, wobei das Signet durch einen stilisierten Schattenriss des Gebäudes ergänzt wird.

Auch die Homepage steht schon fest: www.khaus.eu Und was im Netz steht, ist Realität.

Text: Horst Martens