Wettbewerb

„Schotter weg, Grün rein!“

29. September 2022 | Gesellschaft

Vorgärten sind das Aushängeschild eines jeden Zuhauses, prägen die Nachbarschaft und beeinflussen die Atmosphäre der ganzen Stadt. Die Umgestaltung des Stadtgebiets hin zu mehr Grün und mehr Artenvielfalt ist ein unverzichtbarer Faktor für den Klima- und Naturschutz in Zeiten des Klimawandels. Gartengestaltungen, die als Hauptgestaltungsmittel Schotter, Kies oder Splitt verwenden, beeinträchtigen hochgradig das Lebensumfeld von Pflanzen, Tieren und Menschen. Schottergärten begraben die Artenvielfalt unter Vlies, Folie und Steinen und verhindern das Versickern von Niederschlagswasser. Sie wirken wie versiegelte Flächen und heizen sich bei Sonneneinstrahlung drastisch auf.

Der Mythos, dass Schottergärten pflegeleicht sind, ist längst überholt, denn von pflegeleicht oder unkrautfrei sind sie weit entfernt. Durch Wind und Regen sammeln sich Laub und trockene Blätter, Blütenpollen und Pflanzensamen an, die in den Zwischenräumen zu keimen beginnen. Neben Moos und Algen sammeln sich die besonders robusten „Unkräuter“ zwischen den Steinen an, so dass die Flächen zunehmend ungepflegt aussehen. Die Beseitigung erfolgt nicht selten chemisch, was zu weiteren Belastungen des Ökosystems führt. Der Tod auch der letzten wenigen Insekten und Mikroorganismen, die im Schottergarten verbleiben, ist damit vorprogrammiert. Im Gegensatz dazu, fallen im biodiversen Garten unerwünschte Pflanzen gar nicht auf und geschickte Anpflanzung kann zudem dazu beitragen, dass es „Unkräuter“ schwer haben sich auszubreiten und fast vollständig zurückgedrängt werden.

  • v.l.: Daniel Wirbals, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung, und Stadtrat Karlheinz Friedrichs ©Frank Dieper, Stadt Herne

Der Wettbewerb
Teilnahmeberechtigt sind grundsätzlich alle, die einen versiegelten oder größtenteils mit Steinschüttungen bedeckten Vorgarten mit einer Mindestgröße von zehn Quadratmetern im Herner Stadtgebiet haben und bereit sind, diesen naturnah umzugestalten.

Nach Zusendung einer unverbindlichen Anmeldung bis Ende des Jahres sollen die Vorgärten bis zum 30. Juni 2023 umgestaltet werden. Zu belegen ist dies durch je ein Vorher- und ein Nachher-Foto bei An- bzw. Vollzugsmeldung. Eine Fachjury bewertet und prämiert anschließend die besten Beiträge. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden informiert und bei einer öffentlichen Preisverleihung geehrt. Die Preisgelder werden vom Verein „Wohnen in Herne e.V.“ bereitgestellt. Den drei ersten Plätzen winkt ein Gewinn von insgesamt 3500 Euro. Der Sieger soll 2.000 Euro erhalten, der Zweite 1.000 Euro und der Dritte 500 Euro. Für die nachfolgenden Plätze sollen kleinere Sachpreise vergeben werden.

Das Gesamtwerk zählt. Es werden keine harten Bewertungskriterien vorgegeben. Wichtig ist, dass die Umwandlung von einer „Steinwüste“ zum ökologisch wertvollen und klimafreundlichen Vorgarten deutlich wird. Ideen zur Bewertung können auf der Webseite der Stadt Herne eingeholt werden.

Anmeldungen zur Teilnahme senden Interessierte zusammen mit einem Bestandsfoto des Vorgartens bitte per E-Mail an: jana.ermlich@herne.de.