Schüler*innen zurück in den Unterricht holen
Die Stadt Herne strebt die Verlängerung eines erfolgreichen Projekts an. Ziel ist es, Schüler*innen psychologisch zu unterstützen und sie wieder zurück in den Unterricht zu bringen. Nachdem über das Landesprogramm „Ankommen und Aufholen“ 25.000 Euro bereitgestellt wurden, um Studierende im Masterstudiengang der Psychologie als Honorarkräfte einzustellen, konnten zahlreiche Schüler*innen in Herne von dieser Maßnahme profitieren.
Foto: Anita Kandzia. ©Frank Dieper, Stadt Herne
Nicole Nowak, Schulleitung des Haranni-Gymnasiums, Anita Kandzia, Honorarkraft für psychosoziale Betreuung, Dennis Neumann, Fachbereichsleiter Schule und Weiterbildung, Ellen Radtke, Leiterin der Schulberatungsstelle der Stadt Herne, Regina Osladil vom Kommunalen Integrationszentrum, und Christian Kattenbeck vom Bildungsbüro der Stadt Herne, haben am Dienstag, 20. Juni 2023, über das Projekt informiert. „Viele Schüler*innen hatten nach der Pandemie mit regelrechter Schulangst zu kämpfen, was dazu führte, dass sich Fälle von Schulabsentismus häuften. Zusätzlich nahm auch die Prüfungsangst erheblich zu“, so Nicole Nowak, Schulleiterin des Haranni-Gymnasiums.
Die Nachfrage nach Beratung durch die Schulberatungsstelle hat sich im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie vervierfacht. Eine Reaktion darauf war die gezielte Verwendung der Mittel aus dem Förderprogramm „Ankommen und Aufholen“ im Bereich der psychischen Gesundheit. Die Anstellung von Honorarkräften zur Unterstützung der Schulpsychologie ist ein zentrales Projekt der Stadt Herne und basiert auf einer Kooperation zwischen der Schulberatungsstelle, dem Kommunalen Integrationszentrum und dem Bildungsbüro. Insgesamt sind elf Honorarkräfte an elf Schulen tätig. Die Stadt übernimmt dabei die administrativen Aufgaben und bietet den Honorarkräften Supervision und Koordinierungstreffen, um sicherzustellen, dass die Schulen bestmöglich von dieser Unterstützung profitieren können. Die konkrete Umsetzung des Projekts richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen jeder Schule. Von Einzelgesprächen über Prüfungsangstgruppen bis hin zur Unterstützung im Unterricht nutzen die Schulen die zusätzlichen Ressourcen auf unterschiedliche Weise.
Am Haranni-Gymnasium war Frau Kandzia an zwei Tagen je Woche eingesetzt. „Ich habe an manchen Tagen Einzelgespräche von bis zu zwei Stunden geführt, an wieder anderen Tagen habe ich mit mehreren Schülern*innen Übungen zum Thema Prüfungsangst gemacht“, so Kandzia. Auch die Einbindung in die Teams-Software der Schule beschreibt sie als wesentlichen Gelingensfaktor, da die Schüler*innen damit besonders leicht mit ihr in Kontakt treten konnten. Auf diese Weise konnte sie in vielen Fällen schnelle Hilfe bieten. „Wir sind zuversichtlich, dass das Projekt verlängert werden kann, da positive Signale von der Landesregierung eingegangen sind“, sagte Dennis Neumann, Leiter des Fachbereichs Schule und Weiterbildung bei der Stadt Herne.