Das 6. Paritätische Filmfest in Herne thematisiert Gewalt und Opferschutz 

„Selbst schuld!?“ Opfer trifft Täter

15. August 2018 | Kultur

Welche Arten von Gewalt müssen Opfer ertragen, wie werden sie geschützt und wie können sie sich selber schützen? Können Täter auch Opfer sein? Im September präsentiert der Paritätische Herne vier Filme, die einen Einblick in diese gewaltvollen Lebensrealitäten geben. Als Botschafterin des 6. Filmfests hat der Verband Elisabeth Auchter-Mainz, Generalstaatsanwältin a.D. und Beauftragte für Opferschutz des Landes NRW, für sich gewinnen können. „Menschen, die Opfer einer Gewalt- oder Straftat geworden sind, sind oft körperlich verletzt, immer aber seelisch verwundet. Sie leiden – in ganz unterschiedlicher Weise – oft ihr Leben lang“, so Auchter-Mainz. „Als Beauftragte für den Opferschutz des Landes Nordrhein-Westfalen begrüße ich die Auswahl des diesjährigen Themas ‚Selbst schuld!? Opfer, Täter – Hilfe, Strafe‘ sehr.“

Kooperation mit lokalen Hilfsorganisationen
Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne ist wie auch im letzten Jahr Schirmherr des Paritätischen Filmfests. „Im Fokus des Filmfestes steht die Frage, wodurch Gewalt entsteht und was präventiv unternommen werden kann, um die Gewaltbereitschaft einzudämmen“, so Hernes erster Bürger. „In diesem Zusammenhang freut es mich besonders, dass bei dem Filmfest und den Begleitveranstaltungen Kooperationen mit Herner Organisationen, die sich mit dem Thema ‚Opfer und Opferschutz‘ befassen, eingegangen wurden.“

Vier Filme beleuchten Realitäten eines gewaltvollen Alltags
Die diesjährige Filmauswahl gibt intime Einblicke in den Lebensalltag von Opfern, der von Gewalt unterschiedlichster Arten durchzogen ist. Als herausragendes Beispiel rund um diese Thematik wurde als Eröffnungsfilm „Gegenüber“(2. September 2018) mit Wotan Wilke Möhring gewählt, der mit bestehenden Konventionen bricht und häusliche Gewalt von Ehefrauen gegenüber ihren Männern thematisiert. Dem Film folgt „Die Frau des Polizisten“(9. September 2018) mit Alexandra Finder und David Zimmerschied, der Gewalt in der Familie und Auswirkungen auf die Kinder behandelt. „Schuld sind immer die Anderen“(16. September 2018) mit Edin Hasanovic beleuchtet die Täterperspektive der Gewalt und „Lost Children“(23. September 2018) unter der Regie von Ali Samadi Ahadi und Oliver Stoltz zeigt das reale Leiden ugandischer Minderjähriger im Krieg. Die Filme können weitestgehend barrierefrei in der Filmwelt Herne gesehen werden. Sie werden jeweils sonntags ab 11 Uhr gezeigt, in der Regel mit Untertitel oder, wenn vorhanden, mit Audiodeskription. Im Anschluss finden Gesprächskreise zum jeweiligen Schwerpunkt der Filme statt. Teilnehmende Organisationen sind unter anderem der Weiße Ring, Schattenlicht e.V., die medizinische Flüchtlingshilfe Bochum und die Forensik Herne. Wegen der begrenzten Platzzahl bittet der Paritätische um Platzreservierung per E-Mail unter  herne@paritaet-nrw.org oder unter Telefon 02323/ 91 04 43.