Thema Wohnen

Sicherheit wie im Eigenheim

19. Februar 2020 | Ausgabe 2020/1

Familie Gottje möchte im Alter komfortabel wohnen

Sie haben ein schönes Haus, zentral gelegen, aber abseits der Hauptverkehrsstraßen. Seit 31 Jahren wohnen sie dort, haben das Eigenheim umgebaut und gepflegt. Trotzdem möchten Bärbel und Armin Gottje in den kommenden Jahren umziehen. Sie wollen in eine der barrierefreien Wohnungen ziehen, die die Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd (WHS) bald in der Straße Am Westbach baut.

Das Haus ist bald zu groß
„Ich hatte eine Knie-Operation, da geht es mit der Wendeltreppe auf Dauer nicht mehr“, erklärt die 58-jährige Bärbel Gottje. „Damals, als wir eingezogen sind, war ich 26 Jahre alt, da denkt man nicht an sowas.“ Noch leben sie und ihr Mann mit dem 24-jährigen Sohn Tim auf 185 Quadratmetern, die sich über drei Etagen erstrecken, dazu kommt der Keller. „Für zwei Personen ist es zu groß. Wenn unser Sohn das Haus verlassen hat, brauchen wir nicht mehr so viel Platz“, findet Armin Gottje.
„Wir fühlen uns hier wohl, aber auch ein neues Zuhause kann man sich schön machen“, ist Bärbel Gottje überzeugt. Trotzdem: „Der Verkauf des Eigenheims wird eine sehr emotionale Angelegenheit werden. Wir werden stückweise umziehen und uns Zeit lassen“, weiß ihr Mann. Zeit werden sie haben, denn die Wohnungen am Westbach sollen 2023 fertig sein.

Visualisierung von Tor5 Architekten aus Bochum.

Bärbel und Armin Gottje in ihrem Wohnzimmer.

So soll es in der Straße Am Westbach einmal aussehen.

Barrierefrei und bequem wohnen
Schon jetzt haben sich die beiden für eine Wohnung im Staffelgeschoss vormerken lassen, mit großer Dachterrasse, barrierefrei, altersgerecht, mit Aufzug und ebenerdigen Duschen, ohne Schwellen zur Terrasse, damit sie auch in höherem Alter noch hinaus können. „Die Haustechnik ist ein Grund für uns, dort einzuziehen“, erklärt Armin Gottje. Er freut sich auf eine Fußbodenheizung, möchte durch eine moderne Anlage und gute Dämmung Heizkosten sparen.
Ein gewisser Komfort ist dem Ehepaar wichtig. Um die Instandhaltung müssen sie sich bei einer Mietwohnung nicht mehr kümmern, anders als im Eigenheim. Auch die Treppenhausreinigung und der Schneedienst sind organisiert. Dafür sind Bärbel und Armin Gottje bereit, auch eine zweistellige Miete pro Quadratmeter zu bezahlen. „Wir haben immer Arbeit gehabt und gut Geld verdient. Wir haben es in unserem Haus schön und wir wollen wieder etwas Schönes bekommen, wenn wir es verkaufen. Vor allem wollen wir Qualität bekommen und uns nicht ärgern“, erklärt der ehemalige Regionalleiter eines privaten Wohnungsbauunternehmens. „Wir wollen viel reisen, dafür ist eine Wohnung besser“, ergänzt seine Frau.

Die Sicherheit mitnehmen
Insbesondere die Sicherheit spielt eine große Rolle. „Wir möchten die Sicherheit aus dem Eigenheim mitnehmen. Ein ganz wichtiger Aspekt ist, dass es sich um eine Genossenschaftswohnung von einem Vermieter handelt dem wir vertrauen,
und wir nicht Gefahr laufen, wegen Eigenbedarf gekündigt zu werden. Wenn wir es uns schön machen, wollen wir bis an unser Lebensende bleiben“, betont Armin Gottje. Seit mehr als 40 Jahren sind er und seine Frau Mitglieder der WHS.

Herne-Süd ist Heimat
Dass diese Genossenschaft direkt um die Ecke von ihrem bisherigen Zuhause neu baut, ist für die beiden ein Glücksfall. „Die Gelegenheit kriegt man nie wieder, wenn wir sie nicht ergreifen“, ist Bärbel Gottje überzeugt. Wir sind beide auf der Bochumer Straße geboren, sind in Herne-Süd zur Schule gegangen. Mein Schulweg führte auch durch den Westbach.“
Schon kurz nach der Hochzeit war ihnen klar, dass sie in Herne-Süd bleiben möchten. „Es ist eine ruhige und grüne Lage. Die Verbundenheit zum Stadtteil ist groß, das soziale Umfeld ist uns wichtig – wie Freunde und Bekannte. Hier haben wir alles, was wir brauchen: Nahversorgung, Ärzte, die Sparkasse, die
U-Bahn, Bus und Autobahn, die Flottmann-Hallen und den Südpool, ein Krankenhaus. Hier ist unsere Heimat.“ Ihr Haus wollen sie gerne an eine junge Familie mit Kindern verkaufen, „denn für Kinder ist es hier ideal.“

„Es ist eine ruhige und grüne Lage. Die Verbundenheit zum Stadtteil ist groß, das soziale Umfeld ist uns wichtig – wie Freunde und Bekannte.

Text: Nina-Maria Haupt      Fotos: Nina-Maria Haupt, Tor5 Architekten