Duvenbeck-Ansiedlung in München auf den Weg gebracht

Sichtbare Erfolge der Wirtschaftsförderung

28. September 2016 | Gesellschaft Wirtschaft

Dazu gehören auch die Firma Dachser, die westfälische Hochschule und die WHE. Allen gemein ist der Wille, sich im Netzwerk auszutauschen und von diesem Austausch zu profitieren. Aus diesem Grund nimmt die Herner Wirtschaftsförderung in diesem Jahr auch wieder an der EXPO REAL in München teil, der größten Fachmesse für Immobilien und Investitionen in Europa.

Werbung für Herne
„Wer nicht mehr auf der EXPO REAL vertreten ist, der gilt in der Branche als tot“, brachte es Hernes WFG-Chef Dr. Joachim Grollmann auf den Punkt und ergänzte: „Zwar sind in Herne die Flächen für die Ansiedelung neuer Logistikbetriebe nahezu  erschöpft, der Ausbau und die Pflege bestehender Kontakte sind für uns aber enorm wichtig. Außerdem sind wir als Wirtschaftsförderung auch der Standortvermarktung verpflichtet und bewerben Herne als Standort für Dienstleistung und Handel. Wir versuchen auch, Leerstände in den Innenstädten von Herne und Wanne zu vermindern.“

Umso wichtiger sei es für Hernes obersten Wirtschaftsförderer, die Stadt am gemeinsamen Ruhrgebietsstand zu repräsentieren. Dass dieses Bemühen Früchte trägt, konnte Dr. Grollmann im Rahmen eines Pressegesprächs im Gelsenkirchener Wissenschaftspark eindrucksvoll belegen: „Die ersten Gespräche mit der Firma Duvenbeck sind genau vor einem Jahr am Messestand in München geführt wurden. Das Resultat: Der Logistiker siedelt sich derzeit im Gewerbegebiet Schloss Grimberg an und schafft mehr als 100 neue Arbeitsplätze.“

Herner Erfolg gut für die Region
Zufrieden zeigte sich Dr. Grollmann auch im Hinblick auf die Erweiterung bei UPS, die weitere 300 Menschen in Arbeit bringe. „Mit derartigen Erfolgen helfen wir der gesamten Region, denn nur ein Drittel der Arbeitskräfte kommt aus Herne selbst, der überwiegende Rest rekrutiert sich aus den Nachbarstädten.“ Rainer Schiffkowski, der oberste Wirtschaftsförderer der Stadt Gelsenkirchen pflichtete ihm bei: „Der Herner Erfolg ist auch für die umliegenden Städte positiv.“

Erfolge konnte Dr. Grollmann auch in Sachen grüne City-Logistik vermelden. „Dank des großen Engagements unseres Oberbürgermeisters, der sich dieses Thema weit oben auf seine Agenda geschrieben hat, kommen wir hier gut voran. Nach den emmissionsfreien Lastenfahrrädern, mit denen UPS die Herner Innenstadt beliefert, sind wir aktuell unter anderem auch mit der Firma Duvenbeck im Gespräch, die umweltfreundlichen Speditionsverkehr ausbauen will.

Wider die Vorurteile
Auch auf die bekannten Vorurteile, die immer wieder aufkommen, wenn es um Logistik und Arbeitsplätze geht, ging Dr. Grollmann ein. „Ein Industriebetrieb bietet im Schnitt pro Hektar Fläche Raum für 42 Arbeitsplätze, in der Logistik sind es mit 39 nur knapp zehn Prozent weniger. Der Ruf nach mehr Industrie ist demnach in vielen Fällen unberechtigt, zumal die Logistikbranche immer  mehr Aufgaben übernimmt, inzwischen auch kommissioniert und vorproduziert.“

Den Vorwurf, dass in der Logistikbranche in der Regel schlechter bezahlt wird, konnte Hernes oberster Wirtschaftsförderer nicht ganz entkräften, hatte dennoch gute Argumente pro Logistik: „Wir haben in Herne und den umliegenden Städten eine hohe Anzahl an Arbeitskräften mit geringer Qualifikation. Ich bin froh, wenn wir diese Menschen in ein geregeltes Arbeitsverhältnis bringen können. Andererseits müssen wir natürlich auch schauen, dass wir mehr gut bezahlte Jobs schaffen.“

Philipp Stark