Für Kinder

Spenden ermöglichen zusätzliche Lernzeit

10. Dezember 2021 | Gesellschaft

„Ich danke den Ehrenamtlichen, die das auf die Beine gestellt haben. Das Ehrenamt lebt und setzt auf die richtigen Themen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bei der Vorstellung des Projekts. Es gehe darum im Sinne der sozialen Gerechtigkeit Potenziale zu heben.

„In den kommenden Monaten können wir 300 Kinder an den Grundschulen unterstützen“, erklärte Gudrun Thierhoff, langjährige Herner Bildungsdezernentin und heute bei „Lernen in Herne“ engagiert. Das Projekt setzt einen wesentlichen Stein in den Bildungsbiografien der Kinder. Laut Thierhoff bestehe die Gefahr, dass Kinder aus bildungsfernen und sozial schwachen Familien in Hinblick auf die Bildung verlorengingen, wenn nicht gehandelt werde.

„Erstmals bringen ,Ruhrwerk‘ und ,Lernen in Herne‘ ein gemeinsames Projekt auf den Weg“, berichtete Cordula Klinger-Bischof von „Ruhrwerk e. V.“. Es gehe darum eine Chancengleichheit bei den Kindern zu erzielen. Aus der Sicht der Schulen schilderten Schulamtsdirektorin Andrea Christoph-Martini, Claudia Patz, Schulformsprecherin der Herner Grundschulen, ihre Eindrücke aus dem Alltag. „Kinder der zweiten Klasse tragen die Defizite mit sich, die durch das von Corona geprägte erste Schuljahr entstanden sind“, so Christoph-Martini. „Die Sorgenpakete, die die Kinder mit in die Schulen tragen, sind bedrückend“, erklärte Claudia Patz.

Mit Hilfe der Spenden erhalten die betroffenen Kinder der zweiten Klassen pro Woche rund sechs Stunden zusätzliche und fördernde Lernzeit und das flächendeckend in Herne. Umgesetzt werden soll das Programm mit erfahrenen Trägern. Neben klassischer Unterstützung solle es auch darum gehen, sich zu bewegen, zu basteln oder auch einmal einen Ausflug zu machen. Ein Beispiel nannte Gudrun Thierhoff: „Es gibt Kinder, die konnten noch nicht einmal einen Zoo besuchen.“

Insgesamt gibt es in Herne rund 5.000 Grundschulkinder. Auch die Stadt organisiert Unterstützung für Kinder, die von der Pandemie hart getroffen wurden. „Die Angebote der Vereine und die städtischen ergänzen sich“, beschrieb Christian Kattenbeck vom städtischen Fachbereich Schule und Weiterbildung.