„Spiral“ belebt McDonald’s in der Herner Innenstadt
Von einem weiteren Glücksfall, einem perfekten Match spricht Vermieter Dieter Vossen, dessen Familie vor knapp 100 Jahren das Haus an der Bahnhofstraße 82a errichtete und dort viele Jahrzehnte ein Einzelhandelsgeschäft betrieb. Ein vorheriger war für ihn die Eröffnung der ersten McDonald’s Filiale im Ruhrgebiet Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Nach 35 Jahren zog der Fastfood-Filialist aus und das Ladenlokal fiel in einen Dornröschenschlaf.
Foto: Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda überreicht Simone Schulz symbolisch den Schlüssel zum Ladenlokal. ©Philipp Stark, Stadt Herne
Viele Herner Bürgerinnen und Bürger verknüpfen mit der „Burgerschmiede“ schöne Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend und so ist es nicht verwunderlich, dass das Interesse an der Entwicklung der Immobilie auch während des elfjährigen Leerstands nicht nachließ.
Die Landesinitiative „Zukunft Innenstadt“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW legte den Grundstein für die Anfang Mai startende Wiederbelebung mit Hilfe eines innovativen Gastrokonzepts. Simone Schulz und ihre Familie entdeckten während eines Urlaubs die besondere Form und Füllung japanischer Crêpes. Das Servieren in einer Art Spirale führte auch zum Namen des Café-Restaurants „Spiral“. Ergänzt wird die Speisekarte um neue, moderne Kuchen beziehungsweise klassische Kuchen in innovativen Formen und speziell geformte Omeletts.
Simone Schulz gründet gemeinsam mit ihrer Tochter ihr Start-Up und bedient ihre Gäste sowohl im als auch direkt vor dem Ladenlokal mit sechs weiteren Mitstreiterinnen.
Das zielgerichtete Matching von Vermietern und potentiellen Betreibern von Pop-up Stores übernehmen in Herne das Beratungsunternehmen Schneider + Straten und Herne.Business. Immobilienbesitzer reduzieren ihre Nettokaltmiete um 30 Prozent, das Land NRW und die Stadt Herne unterstützen die Start-Ups noch einmal mit einem 50 Prozent-Zuschuss sowie mit fachkundiger Beratung. So haben die Betreiberinnen und Betreiber bis Ende 2023 Zeit, innovative Konzepte mit Potential auszutesten und umzusetzen, ohne die Belastung hoher Mietzahlungen in den 1a-Lagen der Innenstädte in Herne-Mitte und Herne-Wanne.
Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda dankte dem Vermieterehepaar Vossen für seine Unterstützung der Initiative und wünschte Simone Schulz und ihrem Team viel Erfolg sowie zahlreiche tolle Begegnungen in ihrem Café, das sicherlich zu einer weiteren Belebung der unteren Bahnhofstraße sowie zur weiteren Erhöhung der Aufenthaltsqualität beitragen werde.