Flüchtlinge

Sporthallen bis zu den Sommerferien freigezogen

21. Januar 2016 | Gesellschaft

Die durch Flüchtlinge belegten Sporthallen in Herne sollen sukzessive bis zum Sommer wieder frei gezogen werden und spätestens dann dem (Schul-)Sport wieder zur Verfügung stehen. Angesichts der Tatsache, dass dem Land NRW im vergangenen Jahr rund ein Drittel mehr Flüchtlinge zugewiesen wurden als eigentlich vorgesehen waren und vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in der europäischen Flüchtlingspolitik geht man im Herner Rathaus derzeit davon aus, dass die vorhandenen Kapazitäten auch längerfristig ausreichend sind und man deshalb auch von der angedachten Einrichtung auf dem Güterbahnhof in Horsthausen vorerst Abstand nehmen kann.

„Sorgfalt vor Eile“ nannte Lothar Przybyl, der Leiter des Büros von OB Dr. Frank Dudda, diese Entscheidung, die Hernes Kämmerer Dr. Hans-Werner Klee auf einer Pressekonferenz im Herner Rathaus mit Zahlen untermauerte. „Im letzten Jahr haben wir in Herne knapp 1.000 Menschen aufgenommen. Angesichts der Tatsache, dass NRW zu viele Flüchtlinge zugewiesen wurden und erste EU-Staaten über Kontingente und Obergrenzen nachdenken, Höchstgrenzen zudem auch in Deutschland kein Tabu-Thema mehr sind, gehen wir davon aus, dass sich hier etwas tun muss. In welchem zeitlichen Rahmen sich das bewegen wird ist für uns allerdings noch unklar.“

pk_fluechtlinge_weiteres_vorgehen_copyright_Thomas_Schmidt_Stadt_Herne_001 Kämmerer Dr. Klee im Pressegespräch ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Weiter führte Dr. Klee aus, dass Herne sich der Tatsache bewusst sei, dass noch weitere Plätze geschaffen werden müssen. Mit dem Ankauf des Heitkamp-Gebäudes und dem Erwerb des Barbara-Heims sei man hier aber auf einem guten Weg. Darüber hinaus würden in den kommenden Monaten die Container an der Südstraße in Betrieb genommen.

„Betrachtet man die aktuellen Entwicklungen und die vorausschauende Planung der Stadt Herne im Ganzen, so kann vorerst davon abgesehen werden, weitere Einrichtungen vertraglich zu fixieren. Gleichwohl stehen diese Optionen natürlich weiter zur Verfügung. Auch mit dem Güterbahnhof in Horsthausen werden wir so verfahren. Die angedachte, längerfristige Anmietung kann deshalb erst einmal geschoben werden, was gleichzeitig eine enorme Kostenersparnis mit sich bringt. Aktuell können wir es uns erlauben, die weiteren Entwicklungen abzuwarten, um dann zu reagieren, wenn es nötig ist.“