St. Elisabeth Gruppe eröffnet Campus für Gesundheitsberufe
Die St. Elisabeth Gruppe hat am Freitag, 30. August 2019, in Herne einen Campus für Gesundheitsberufe eröffnet. Auf dem Gelände an der Widumer Straße werden insgesamt 1270 junge Menschen ausgebildet – zu Hebammen, Krankenpflegern, Kinderkrankenpflegern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Operationstechnischen Assistenten, Altenpflegern und Pflegeassistenten. Damit steigert die Gruppe die Zahl ihrer Ausbildungsplätze um 750 und stellt 30 zusätzliche Lehrkräfte ein.
Lernen wie im echten OP
Dafür hat die Krankenhausgruppe einen Gebäudeteil für rund 16,5 Millionen Euro saniert und umgebaut. Außerdem bietet ein Anbau Platz für 16 Klassenräume. Dort gibt es nun Hörsäle, Seminarräume, einen Übungs-OP und Räume, die wie die Station eines Krankenhauses eingerichtet sind, damit die Nachwuchskräfte dort den Berufsalltag trainieren können. Auf dem Campus sollen sowohl Ausbildungen für Nachwuchskräfte, als auch vom Bildungszentrum Ruhr und dem Bildungswerk e.V. Weiterbildungen für Berufserfahrene angeboten werden.
Die Ausbildung sichert die Zukunft der Krankenhäuser
„In Zukunft werden 50.000 Pflegekräfte fehlen“, rechnete Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Elisabeth Gruppe, vor. „Wir haben unsere Ausbildungsplätze in der Pflege um 120 Prozent erhöht und 350 Plätze in weiteren Berufen geschaffen. Wir sind der Überzeugung, nur so kann man dem Fachkräftemangel begegnen. Das ist sehr kostspielig, aber unumgänglich für den Bestand der St. Elisabeth Gruppe.“ Die Ausbildungsbedingungen in der Pflege hätten sich spürbar verbessert und anstatt dass angehende Physiotherapeuten und Ergotherapeuten Schulgeld zahlen müssten, würden sie nun ein Ausbildungsgehalt bekommen.
Faktor Mensch zählt
„Hier ist das Beispiel dafür, dass es sich lohnt, die Ärmel aufzukrempeln“, lobte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. „Wer hier durch die Räume geht, sieht junge Menschen, die nur ein Ziel haben: Sich weiterzubilden und die Stadt voran zu bringen. Unser heutiges Grubengold liegt hier begründet: In der Bildung, im Faktor Gesundheit und im Faktor Mensch.“ Denn wer eine abgeschlossene Ausbildung habe, sei seltener arbeitslos. Und der Gesundheitsbereich gehöre zu den Branchen, die von der Digitalisierung profitieren könnten, indem mehr Zeit für den menschlichen Umgang bleibe. Außerdem: „Der Campus ist ein wahrer Segen für den Ausbildungsmarkt in Herne“ – schließlich bekommen 750 weitere junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Schließlich wirke so ein Angebot auch über das Ruhrgebiet hinaus, so Dr. Dudda: „Die Botschaft ist: Ihr braucht nicht mehr voller Mitleid auf das Ruhrgebiet zu schauen, hier sieht man die Zukunft.“
Nina-Maria Haupt