Gedenkfeier

Stadt erinnerte an Pogromnacht

8. November 2019 | Gesellschaft

Die Stadt Herne hat am Freitag, 8. November 2019, an die Pogromnacht vom 9. November 1938, in der auch in Herne und Wanne-Eickel jüdische Mitbürger, ihre Geschäfte und nicht zuletzt die Synagogen angegriffen wurden, erinnert.

Bei der Gedenkveranstaltung am Standort der ehemaligen Synagoge von Wanne-Eickel an der Langekampstraße sprach Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Er schlug in seiner Ansprache einen Bogen von den Untaten des Nationalsozialismus in die Gegenwart. „Gerade in Anbetracht der aktuellen Ereignisse müssen wir Stellung beziehen: Antisemitismus und Rassismus haben in unserer Gesellschaft nichts verloren. Wir haben eine besondere Verantwortung gegenüber dem jüdischen Leben und müssen gewährleisten, dass jede und jeder in unserem Land sicher leben kann“.
Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda stellte zudem die Erinnerungstafeln des Nahtstellen-Projekts für die Familien Wertheim und Frank gemeinsam mit den beteiligten Schülern vor.

  • Eindrücke vom Festakt an der Langekampstraße. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Schülerinnen und Schüler der Mont-Cenis-Gesamtschule und des Gymnasiums Eickel hatten die Geschichten der beiden jüdischen Familien für das Gedenkprojekt recherchiert. Beide Tafeln werden in der auf den 8. November folgenden Woche an ihren Bestimmungsorten in der Heinrichstraße und auf dem Platz Mont-Cenis-Straße/Ecke Kantstraße installiert. „Der heutige Gedenktag ist ein passender und würdiger Anlass, die Erinnerungstafeln zur Geschichte der Familie Frank und Wertheim vorzustellen. Hinter diesen Tafeln steckt viel Engagement und Arbeit der Schülerinnen und Schüler, die sich im Rahmen des Geschichtsunterrichts und gemeinsam mit Ralf Piorr mit der NS-Zeit in Herne auseinandergesetzt haben. Allen Beteiligten dieses Projekts möchte ich ganz herzlich danken. Ihr tragt dazu bei, dass die Erinnerungskultur in unserer Stadt so lebendig bleibt“, sagte Dr. Frank Dudda. Für den musikalischen Rahmen bei der Gedenkstunde hatten Musikerinnen und Musiker der Gesamtschule Wanne-Eickel mit Interpretationen von Werken von Josef Löw und Basya Schechter gesorgt.
Auch an der Schaeferstraße, wo die Herner Synagoge stand, und am Mahnmal an der Bebelstraße wurden Kränze niedergelegt.