Straßenzustandserfassung

Stadt Herne und EDGITAL kooperieren

22. März 2023 | Gesellschaft

Ermöglicht wird die Zusammenarbeit unter anderem durch Fördermittel des Landes NRW. Ministerin Ina Scharrenbach hatte im Juni 2021 einen Bescheid über 500.000 Euro Zuwendungen an Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda übergeben. Mit Hilfe dieser Fördermittel sollte die Entwicklung eines innovativen Produkts für die Straßenzustandserfassung und -bewertung vorangetrieben werden, das über das hinausgeht, was bislang am Markt verfügbar ist. Im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens konnte mit der EDGITAL GmbH, einem Tochterunternehmen von HOCHTIEF, ein geeigneter Partner für diese Entwicklung gewonnen werden.

Aktuell gibt es noch keine Lösung, die die komplexen Anforderungen des Straßenmanagements erfüllt und eine Zustandsprognose, eine Lebenszyklusanalyse und eine umfassende Planung erforderlicher Baumaßnahmen an den Straßen ermöglicht. „Diese Lücke soll die Innovationspartnerschaft zwischen der Stadt Herne und der EDGITAL GmbH schließen“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und ergänzt: „Dazu bringen wir kommunales Expertenwissen und unternehmerische Innovation zusammen.“

  • ©Frank Dieper, Stadt Herne

„Mit unserer Lösung lässt sich nicht nur der aktuelle Zustand einer Straße abbilden. Wir können auch Trends und Verläufe auf bestimmten Abschnitten beobachten und analysieren. Indem wir künstliche Intelligenz in jedem Prozessschritt hinzufügen, reduzieren wir die Kosten für Daten, ermöglichen bessere Entscheidungen und helfen Kommunen so, hochwertige und sichere Straßen bereitzustellen“, betont HOCHTIEF-Manager Bernd Holtwick, der EDGITAL zusammen mit Co-Geschäftsführer Maximilian Brand auf die Straße gebracht hat.

Im Fokus einer dreijährigen Entwicklungsphase mit dem Fachbereich Tiefbau und Verkehr steht zunächst die Programmierung einer Software für ein zukunftsweisendes Erhaltungsmanagement. Durch die geplante automatisierte und kontinuierliche Überwachung des Straßenzustandes im gesamten Stadtgebiet wird eine objektive Bewertung des gesamten Straßennetzes ermöglicht. Durch das zu entwickelnde Produkt stehen erstmals Informationen wie Zustandswerte, Verkehrsbelastungen, Umleitungsstrecken, Aufgrabungen, Temperaturen in digitaler Form zur Verfügung.

Das schafft eine Prognosemöglichkeit für die Haltbarkeit der Straßen und für erforderliche Baumaßnahmen. Die bessere Planung von erforderlichen Sanierungen senkt parallel die Kosten. Mit Hilfe des Verfahrens wird die Qualität der Straßen in Herne dauerhaft verbessert und die Belastungen durch Bauzeiten verringert. Die Bürger*innen und Verkehrsteilnehmende bekommen zukünftig mehr Informationen, da im Zuge der kontinuierlichen Befahrungen Informationen wie Verkehrsbelastung, Verkehrsfluss, Parken am Straßenrand oder Verkehrsschilder erfasst werden können. Informationen zu den aktuellen und geplanten Baumaßnahmen können perspektivisch über die Herne-App an Bürger*innen ausgespielt werden.

Mit dem Erhalt der kommunalen Straßeninfrastruktur sind weitere Aufgaben und Herausforderungen verbunden. Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden, barrierefreie Mobilität, klima- und ressourcenschonende Bauverfahren sowie Koordination der Baustellen zwischen kommunalen Projekten und den Maßnahmen der Strom-, Wasser-, Gas- und Fernwärmeversorger, des Kanalbaus und des Breitbandausbaus.