Sechste Auflage der Veranstaltung findet am Buschmannshof statt

Stadt informiert über Selbsthilfetag

13. August 2019 | Gesellschaft

Ziel ist es, den Bürgern die Angebote der Selbsthilfe näher zu bringen. „Wir möchten direkt auf die Leute zugehen und nicht warten, ob sie von alleine zu uns kommen. Wie wir arbeiten ist in Herne wenig bekannt, deswegen wollen wir die Bevölkerung an diesem Tag darüber informieren“, so Organisator Dirk Stahl vom Bürgerselbsthilfe-Zentrum. Es ist bereits die sechste Auflage der Veranstaltung, die alle zwei Jahre abwechselnd in Herne und Wanne angeboten wird.

In diesem Jahr werden 31 der rund 100 Herner Selbsthilfegruppen am Buschmannshof in Wanne vertreten sein, um ihre Arbeit vorzustellen. Eine von ihnen ist die Gruppe „Angehörige psychisch Erkrankter“, die erst im Januar gegründet wurde. Leiterin Monika Hedwig erzählt, wie es dazu kam: „Ich denke, es ist ganz wichtig, sich mit Menschen zu unterhalten, die wissen, wovon man redet. Man findet anderswo in der Regel wenig Verständnis, deswegen habe ich die Gruppe gegründet.“ Aktuell kämen sieben Leute regelmäßig zu den Gruppentreffen. In Zukunft sollen es jedoch gerne mehr werden, wenn es nach Hedwig ginge. Der Selbsthilfetag sei eine gute Gelegenheit, die Gruppe in der Bevölkerung bekannter zu machen. Ähnlich geht es Wolfgang Tschirner, der die, ebenfalls noch recht neue Gruppe gegen Mobbing vertritt. Er habe vor allem die Beobachtung gemacht, dass Männer mehr Hemmungen hätten sich Hilfe zu suchen, als Frauen: „Wir haben aktuell deutlich mehr Frauen, als Männer bei unseren Treffen. Es leiden zwar ebenso viele Männer wie Frauen unter Mobbing, aber die Männer tun sich schwerer damit, darüber zu sprechen und ihre Gefühle nach außen zu zeigen.“

  • Am 31. August präsentieren sich viele Selbsthilfegruppen auf dem Buschmannshof.©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Gerade für diese Menschen sei der Selbsthilfetag eine gute Möglichkeit, sich über die Arbeit der Gruppen zu informieren: „Wenn wir Personen bei uns in der Beratung haben, empfehlen wir im Anschluss oft auch den Austausch in einer Selbsthilfegruppe, weil es einfach nochmal einen anderen Erfahrungswert hat, sich mit anderen Betroffenen zu unterhalten“, erzählt Daniela Engelbracht, Mitarbeiterin bei dem Projekt „Perspektive Leben“, einem Beratungsangebot des Caritasverbandes Herne e.V.: „Uns ist es auch ganz wichtig, Vorurteile abzubauen. Sich Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche.“

Am Selbsthilfetag solle es jedoch nicht nur um die ernsten Themen gehen, wie Dirk Stahl betont. Wichtig sei es den Besuchern zu zeigen, dass Selbsthilfe auch etwas Schönes sein kann. Dafür haben die Organisatoren ein buntes Programm zusammengestellt, das für kleine und große Besucher gleichermaßen Spaß garantiert. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda um elf Uhr wird Martin von Berswordt-Wallrabe durch das Bühnenprogramm führen. Neben Interviews mit verschiedenen Selbsthilfegruppen werden die „SunShineSinger“, die Kindertanzgruppe der FBS Herne und die Selbsthilfeinitiative „Chor der schrägen Töne“ für Unterhaltung sorgen. Auch Kinderschminken und ein Glücksrad soll es vor Ort geben. Der Selbsthilfetag kann bis 15 Uhr besucht werden.

Katharina Piorrek