Stadt sensibilisiert Auszubildende für Inklusion
Am Mittwoch, 6. September 2023, fand der vierte Azubi-Inklusionstag der Stadt Herne im Technischen Rathaus statt. Dabei haben sich die Auszubildenden für die Belange von Menschen mit Einschränkungen im Kontakt zu Behörden und städtischen Dienststellen sensibilisieren lassen. An mehreren Stationen konnten sich die Auszubildenden der Stadt Herne in die Welt der Menschen mit Behinderungen einfühlen.
Foto: Beim Azubi-Inklusionstag der Stadt Herne 2023. ©Frank Dieper, Stadt Herne
Das städtische Inklusionsbüro führt den Aktionstag innerhalb der vom Team Aus- und Fortbildung durchgeführten Einführungswoche regelmäßig für die neuen Auszubildenden der Stadt Herne und der Herner Sparkasse durch. Diese starteten am 1. September 2023 in verschiedenen Ausbildungsberufen. „Von der Stadt Herne haben am Mittwoch 46 Auszubildende teilgenommen, von der Sparkasse waren es sechs“, sagte Ida Veronese vom Team Ausbildung.
Michelle Wyluda und Alexander Littek haben gerade den Barfuß-Parcours hinter sich gelassen. Dort sind sie mit verbundenen Augen und nackten Füßen über Steine, Schwämme oder Stroh gelaufen. Es ist nicht die erste Station, die die Beiden an diesem Tag hinter sich gebracht haben. So konnten sie erfahren wie es ist als Gehörloser zu leben. Mit einem speziellen Anzug fühlten sie die Auswirkungen des hohen Alters.
„Wir können jetzt besser einschätzen, worauf wir im Umgang mit Menschen mit Behinderungen oder alten Mitmenschen achten müssen. Jetzt wissen wir, was in solchen Situationen am besten hilft“, sagte Alexander Littek, der den dualen Studiengang für den Kommunalen Verwaltungsdienst angetreten hat. Michelle Wyluda macht die gleiche Ausbildung. Sie war von der Station zur Gebärdensprache beeindruckt: „Das fand ich sehr interessant. Uns wurde das Gebärdenalphabet gezeigt und ein paar Floskeln für den Alltag, so wie ‚Danke und Bitte‘“.
Miriana Palermo arbeitet im Fachbereich Soziales für die Stadt Herne und ist blind. Sie gab Informationen zu ihrem beruflichen Alltag. „Ich habe meine Assistenzhündin Xelies dabei, zu ihr habe ich viele Fragen beantwortet. Dazu wollten die Auszubildenden wissen, wie ich als Späterblindete mit meiner Behinderung umgehe.“ Sie freute sich sehr über das ehrliche Interesse der jungen Leute.
Dr. Ulrich Katter aus dem Pressebüro der Stadt Herne berichtete über die Arbeit der Stadt Herne, den Internetauftritt barrierefrei zu gestalten. Dabei gilt es einige Faktoren zu berücksichtigen: „Angesichts der gesetzlichen Vorgabe, auch den PDF-Output der Verwaltung barrierefrei zu gestalten, ist es besonders wichtig, gleich die jüngste Generation von Mitarbeiter*innen mit diesem Konzept vertraut zu machen. Diese Herausforderung kann nur bewältigt werden, wenn wir sie auf möglichst breiter Front angehen.“