Stadtumbau Herne-Mitte

Straßenbegrünung in drei Straßen

22. August 2022 | Freizeit

Maßnahmenbeschreibung

Die Stadt Herne stellt sich auf die Folgen des Klimawandels ein und hat als Leitfaden ein Klimaanpassungskonzept erstellt. Es sind vor allem planerische und bauliche Maßnahmen, die künftig für die Klimaanpassung der Stadt Herne wichtig werden. Zwei Schwerpunktthemen werden demnach bei zukünftigen Planungen im Mittelpunkt stehen:

1. Vermeidung von Überhitzung in verdichteten Stadtteilen

2. Vermeidung von Überflutungsgefahr durch Starkregenereignisse

(siehe hierzu auch Handlungskarte Klimafolgenanpassung: https://geoportal.herne.de)

Mit der Maßnahme „Straßenbegrünungsprogramm“ als Projekt des Stadtumbaus Herne-Mitte erfolgt ein Schritt in diese Richtung.

Die Stadt Herne hat hierfür zunächst nahezu baumfreie Straßen in Herne-Mitte eruiert. Nach der Abfrage aller Leitungsträger (Gas, Wasser, Strom) und weiteren Abstimmungen wurden 3 Straßen mit hohen Bedarfen ausgewählt, in denen eine Neuanlage von Baumstandorten sowohl aus städtebaulicher als auch ökologischer und klimatischer Sicht besonders sinnvoll ist.

Elisabethstraße (auf ganzer Länge)

In der Elisabethstraße sollen fünf neue Baumscheiben am nördlichen Fahrbahnrand errichtet werden. 

In der Vergangenheit ist in der Straße ein wechselseitiges Parken am Fahrbahnrand angeordnet gewesen, das zur Hälfte des Monats gewechselt hat. Zukünftig wird das Parken zwischen den Baumscheiben am nördlichen Fahrbahnrand möglich sein. Die Anzahl der Parkstände im öffentlichen Raum reduziert sich von 25 Parkständen auf zukünftig 20 Parkstände.

Shamrockstraße (vom Westring bis zum Berliner Platz)

In der Shamrockstraße sollen insgesamt 14 neue Baumscheiben errichtet werden. Diese werden jeweils im Parkstreifen auf der nördlichen Seite sowie am südlichen Fahrbahnrand parallel zueinander angeordnet. Durch die Baumscheiben am südlichen Fahrbahnrand soll eine verkehrsberuhigende Wirkung erzielt werden. In der Shamrockstraße darf ausschließlich auf dem nördlichen Parkstreifen geparkt werden. Hier reduziert sich zukünftig die Anzahl der Parkstände von 30 auf 23 Parkstände.

Hiberniastraße (zwischen Holsterhauser Straße und Overwegstraße)

In der Hiberniastraße sollen insgesamt sieben neue Baumscheiben errichtet werden. Diese werden jeweils versetzt am westlichen und östlichen Fahrbahnrand angeordnet. Durch die versetzte Anordnung der Baumscheiben soll eine verkehrsberuhigende Wirkung erzielt werden. In der Hiberniastraße darf am westlichen und östlichen Fahrbahnrand geparkt werden. Zukünftig reduziert sich die Anzahl der öffentlichen Parkstände von 40 auf 34 Parkstände.

Baumrigolen:

Im Rahmen des Straßenbegrünungsprogramms werden sog. Baumrigolen zur Bewässerung der Bäume errichtet. Als Baumrigolen werden Standorte bezeichnet, die sowohl dem Baum als Lebens- und Wurzelraum dienen, als auch im Rahmen der Überflutungsvorsoge größere Mengen Oberflächenwasser aufnehmen und zwischenspeichern können. Dabei wird durch einen speziellen Einlauf das Wasser in die Rigole geleitet und steht dort dem Baum in der Folgezeit zur Verfügung. Da die Bäume somit deutlich mehr Wasser verdunsten können als ohne diesen Zulauf, steigt die Verdunstungskühle und wirkt der Überhitzung des Stadtklimas entgegen. Ein Notüberlauf mit Anschluss an die öffentliche Kanalisation und eine ausreichende Belüftung sorgen dafür, dass die Bäume bei langanhaltenden Niederschlägen nicht dauerhaft im Wasser stehen und die Wurzeln Schaden nehmen.

Baumarten:

Für die Standorte werden klimaresiliente Baumarten ausgewählt, durch die vielfältige stadtklimatische und ökologische Ziele und Wirkungen erreicht werden. Sie sind explizit für urbane Standorte geeignet und hitzebeständig. Neben der Verschattung des öffentlichen Raumes wird durch die Bäume mit einer Verdunstungsleistung von bis zu 400 Litern Wasser am Tag die Umgebung gekühlt. Außerdem wird durch die Anlage von Baumrigolen die Kanalisation bei Starkregen entlastet. Des Weiteren verbessert sich die Luftqualität durch die Produktion von Sauerstoff sowie die Bindung und Filterung von Staub und Schadstoffen.

  • ©Frank Dieper, Stadt Herne

Beteiligung/Gremien 

Zur Information der Bürger*innen werden beginnend nach dem Pressetermin Flyer in den entsprechenden Straßen verteilt und an die Eigentümer versendet. Für Rückfragen steht bis zum 5. September 2022 das Team des Stadtumbaubüros Herne-Mitte unter der Telefonnummer 0 23 23 / 988 65 85 oder per Email:  HYPERLINK "mailto:herne@baut-um.de" herne@baut-um.de zur Verfügung. Dieses kann auch zu den festen Sprechzeiten im Stadtumbaubüro in der Neustraße 19 aufgesucht werden: Dienstag: 13 bis 14 Uhr oder Donnerstag: 17 bis 18 Uhr oder es kann ein Termin außerhalb der Sprechzeiten vereinbart werden. Der geplante Gremiengang für den Beschluss der Entwurfsplanung sieht wie folgt aus:

Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung: 8. November 2022

Ausschuss für Digitales, Infrastruktur und Mobilität 10. November 2022

Bezirksvertretung Herne-Mitte: 1. Dezember 2022

Hintergrund

Das Stadtumbaugebiet Herne-Mitte umfasst das Herner Hauptzentrum und angrenzende Quartiere. Mit der Stadtumbaumaßnahme soll das Gebiet in seiner Funktion als zentraler Versorgungsbereich und als Wohnstandort gestärkt werden.  Hierzu sieht das städtebauliche Entwicklungskonzept ein Paket von Maßnahmen vor, welches in einem Zeitraum von mehreren Jahren mit Hilfe von Mitteln der Stadterneuerung umgesetzt wird. Hierzu gehört unter anderem die Umgestaltung von Straßen, Plätzen, Grünflächen und Spielbereichen.

Bestandteil dieses Maßnahmenpaketes ist auch das Straßenbegrünungsprogramm. Die Maßnahme wird über das Förderprogramm „Lebendige Zentren“ mit einer zuwendungsfähigen Summe von 288.000 Euro gefördert (80 Prozent Förderung von Bund und Land, 20 Prozent städtischer Eigenanteil). Ein entsprechender Zuwendungsbescheid liegt vor. Die bauliche Umsetzung ist für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant.