Tanzen für die Milliarde
Am Sonntag, 14. Februar, ist Valentinstag. Nicht zufällig soll an diesem Tag in Herne und weltweit an die Gewalt gegen Frauen erinnert werden - und zwar bei einem Tanz mit Choreographie.
One Billion Rising (Eine Milliarde erhebt sich) ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen, die im Jahr 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler gegründet wurde. In Deutschland kamen 2015 in über 200 Städten Menschen zusammen, um sich gemeinsam für Gewaltfreiheit stark zu machen und zu tanzen.
Jeder kann spontan mitmachen
Unsere Stadt ist auch 2016 wieder dabei! Um 13 Uhr auf dem Europaplatz (Platz vor dem Museum für Archäologie) sollten sich alle Frauen und auch Männer versammeln. Die Tanzpädagogin Uta Bücking hat mit einigen Tänzerinnen eine Choreographie zum dem Lied "Sprengt die Ketten" einstudiert, nach der es sich leicht tanzt. Unterstützt werden sie dabei von der Trommelgruppe "Unschlagbar" und von DJ Omar Said. Jeder kann spontan mitmachen. Es ist nicht notwendig, den Tanz perfekt zu beherrschen. Wer dazustößt, kann gerne auch in den Farben Pink, Rot und Orange erscheinen. Nach drei Minuten ist alles vorbei. Eine Rede von Bürgermeisterin Andrea Oehler ergänzt die Veranstaltung.
Gewalt gegen Frauen - auch in Herne
Das Event läuft in Herne unter Federführung des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt und des Frauenhauses Herne. "Im vorigen Jahr kamen 150 Frauen und Männer zur Tanz-Aktion, vielleicht kommen dieses Jahr ein paar mehr", hofft Beate Kaupen vom Frauenhaus. Und es gibt einen guten Grund dafür: "2014 verzeichnete die Polizei in Herne 300 Einsätze der häuslichen Gewalt. Aber es geht auch um sexualisierte Gewalt allgemein. Heute ist es immer noch so, dass das Anfassen des Brust- und Genitalbereichs immer noch nicht strafbar sei", sagt Kaupen und fordert eine Reform des Sexualstrafrechts. Die durch die Geschehnisse in Köln ausgelöste Diskussion sei wichtig für ihr Anliegen.
"Mit der Aktion wird Solidarität erzeugt. Und die in Herne damit befassten Institutionen können nutzen, dass Aufmerksamkeit für das Thema erzeugt wird", sagt Angelika Wissmann von der Herner Gleichstellungsstelle.
Infos: www.one.billionrising.de, www.frauenhaus-herne.de, www.haeusliche-gewalt.herne.de