Teamspielerin hinter den Kulissen
Beim Spiel sitzt sie auf der Bank, neben den Ersatzspielerinnen und dem Mannschaftsarzt. Ihren Einsatz hat Alexandra Ludwig, wenn sich eine der Spielerinnen des HTC verletzt. Wenn der Mannschaftsarzt entscheidet, dass die Spielerin weitermachen kann, klebt die Physiotherapeutin Pflaster auf kleine Wunden oder taped einen umgeknickten Finger. Mitunter vereinbart Ludwig vom Spielfeldrand aus schon einen Termin beim Facharzt, bei dem eine Verletzung noch einmal untersucht wird. Auch für die Gastmannschaft steht Ludwig bei einem Spiel parat.
Leidenschaft für Mannschaftssport
Die Physiotherapeutin betreut die Damen-Basketballmannschaft seit vier Jahren. „Es macht mir viel Spaß, weil das Team wie eine Familie ist“, erzählt die 50-Jährige. „Von der Betreuung her macht die Sportart keinen Unterschied, Leistungssport ist Leistungssport. Aber ich könnte keine Mannschaft betreuen, deren Sportart mich nicht interessiert“, sagt sie.
Überhaupt ist Ludwig eine „Teamdenkerin“, wie sie sagt: Ein Sport, wo Einzelkämpfer gegeneinander antreten, ist nicht ihre Sache. Sie selbst hat früher mehr als zwanzig Jahre lang Volleyball gespielt, auch in der Nationalmannschaft. „Ich habe tolle Touren gemacht und viel gesehen. Aber inzwischen ist Freizeit für mich wertvoll. Ich war schon auf jeder Autobahn-Raststätte in Deutschland. Da bin ich inzwischen froh, wenn ich nach der Arbeit auf dem Sofa sitzen und lesen kann“, erklärt Ludwig.
Kultur, Städte und immer wieder etwas Neues
Als Angestellte im Reha-Zentrum Orthomed in Dortmund hat Ludwig zwar geregelte Arbeitszeiten. „Aber ich bin immer für die Spielerinnen da. Meist geht das Training bis 22 Uhr, wenn sich die Spielerinnen verletzen, rufen sie direkt an.“ Wenn Ludwig frei hat oder feste Termine mit Patienten, springt einer ihrer Kollegen ein.
In ihrer Freizeit besucht Ludwig gerne Museen, geht mit Freunden ins Theater, in eine Lesung oder ins Konzert. Vor allem moderne, lustige Inszenierungen mag sie. „Ich lasse mich gerne auf Neues ein und bin nie enttäuscht worden“, so Ludwig. Auch im Urlaub sucht sie neue Eindrücke: „Ich schaue mir gerne Städte an, wo ich als Spielerin mal war, die ich aber nicht richtig gesehen habe. Jetzt habe ich Zeit zu verweilen und flitze nicht nur durch.“
Nina-Maria Haupt