Teilhabe barrierefrei gestalten
Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung hat die Stadt Herne eine Fachtagung zum Thema „Teilhabe in Herne: Zukunft barrierefrei gestalten“ veranstaltet. Am Freitag, 5. Mai 2023, diskutierten unter anderem Vertreter*innen aus Forschung, Politik und von Einschränkung betroffene Menschen im Literaturhaus Herne darüber, wie Teilhabe noch besser gelingen kann.
Foto: Moderiert wurde die Veranstaltung von Katja Leistenschneider. ©Frank Dieper, Stadt Herne
Eröffnet wurde die Tagung durch die neue Sozialdezernentin Stephanie Jordan, die auf die Kluft von gesetzlichen Ansprüchen zur Teilhabe und der Lebenswirklicht verwies: „Woran liegt es, dass die Mehrheitsgesellschaft Hürden nicht wahrnimmt? Uns das bewusst zu machen, dafür braucht man einen Tag wie heute.“ Dabei nannte sie wichtige Bereiche für den Abbau von Barrieren, wie den Zugang zu Informationen, angepasste Arbeitsbedingungen oder die politische Partizipation. „Sehr spannend finde ich, dass heute die unterschiedlichsten Experten zusammengekommen“, so Jordan weiter.
Einen Einblick aus der Praxis gaben zwei Mitarbeitende der wewole Stiftung. Diese erfüllt als Anbieter von Teilhabeleistungen den Auftrag, Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz anzubieten, der ihren Wünschen so nah wie möglich kommt. Martina Krause, Leitung wewole LERNEN, und Dustin Verspohl, Sozialer Dienst bei der wewole, erläuterten beispielsweise, welche Veränderungen sich durch das Bundesteilhabegesetz in Bezug auf die Durchlässigkeit am Arbeitsmarkt ergeben haben.
Im Weiteren stellten Lisa Preissner und Noemi Skarabis, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Projekt IGEL-A der Hochschule für Gesundheit in Bochum, ihre Forschungsergebnisse vor. Sie untersuchen die Gelingensbedingungen und Herausforderungen für die Beschäftigung von Menschen mit neurologischen, psychischen und kognitiven Beeinträchtigungen.
Voll wurde es auf der Bühne, als das Projekt „ParStaR – partizipative Methoden für StadtGesundheit Ruhr“ vorgestellt wurde. Gemeinsam mit der Diakonischen Stiftung Wittekindshof sowie Frauen und Männern, die Angebote der Stiftung nutzen, werden hierbei Methoden und Formate entwickelt, die es ermöglichen, diese Gruppe von Menschen besser einzubeziehen. Abschließend gab es ausreichend Gelegenheit für angeregte Diskussionen.