Theater

Thomas Rech verabschiedet sich vom „Mondpalast“

21. November 2014 | Freizeit Gesellschaft Kultur

„Ich weiß nicht mehr weiter. Mit drei Kindern hatte ich keine Zeit, den ganzen Text zu lernen“, verabschiedete sich Rech aus dem Weihnachtsspaß „Frohet Fest“, wo er an diesem Abend noch einmal eine Rolle übernommen hatte. Dann rief er Ekki Eumann, seinen Nachfolger als Künstlerischer Leiter, zum Weiterspielen auf die Bühne und nahm in der ersten Reihe Platz.

Das Publikum, darunter Klimbim-Opa Wichart von Roëll, Aktuelle-Stunde-Moderatorin Martina Esser, Parfüm-Tycoon Gerd Pieper und Sparkassenvorstand Jürgen Mulski, war für diesen Jux zu haben und feierte Rechs Adieu mit Jubelrufen und Standing Ovations. Es war kein Abend der großen Reden, sondern einer der liebevollen, launigen Gesten.

Ensemble schenkt Bühnenbild

Nachdem sich Thomas Rech augenzwinkernd gleich mehrfach bei Prinzipal Christian Stratmann bedankt hatte, verneigte er sich vor dem Publikum und „meinem wunderbaren Ensemble, dem besten der Welt“. Viele frühere Mondpalast-Weggefährten waren extra nach Wanne-Eickel gereist, um ihrem scheidenden Chef die Ehre zu geben, darunter u. a. Maewa Ferstl, Annette Weizmann, Markus Beutner-Schirp und Rainer Besel. Das Ensemble überreichte Rech ein Original-Bühnenbild der Wilhelmstraße, erweitert um Hochprozentiges, eine edle Havanna-Zigarre und einen Wellness-Gutschein. Rech witzelte: „Wo findet mein Wellnesstag denn statt – im Mondpalast?“

Prinzipal Christian Stratmann landete mit seinem Abschiedsgeschenk ebenfalls einen Volltreffer: „Es fällt mir schwer, Thomas Rech gehen zu lassen. Er war nicht nur ein herausragender Intendant mit einem Gespür für hintergründigen Witz und Qualität, er wurde mir in den Jahren auch ein sehr, sehr guter Freund. Ohne Thomas und sein großes Können wäre der Mondpalast niemals zu dem geworden, was er heute ist: Deutschlands großes Volkstheater.“ Stratmann überreichte ein Trikot des Fußballzweitligisten VfL Bochum mit der Rückennummer 10 und Namenszug. Thomas Rech, ebenso leidenschaftlicher wie leidensfähiger Fan der Kicker aus der Nachbarschaft, zog das blau-weiße Fußballhemd sofort über und den ganzen Abend nicht mehr aus: „Alle großen Spielmacher trugen die Zehn – Wolfgang Overath, Darius Wosz und jetzt ich.“