Autobahnkreuz

Tunneldurchstich in Herne

22. August 2022 | Gesellschaft
 Foto: Eingang zur Tunnelbaustelle am Autobahnkreuz Herne. ©Frank Dieper, Stadt Herne

„Für unsere Stadt ist der Tunnel elementar. Ohne Straßeninfrastuktur wird sich das Ruhrgebiet nicht weiter entwickeln können. Ohne zukunftsgerichtete Straßeninfrastruktur werden wir die Herausforderungen der Logistik und des Zusammenwachsens in Europa nicht meistern können“, sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda kurz vor dem Tunneldurchstich. Es ist tatsächlich ein „Durchstich“. Ein Bagger klopfte mit einem Aufsatz ein Loch in die Tunnelwand. „Die Gleise laufen diagonal zum Tunnel. Das heißt, wir können uns nur nach und nach ans Tageslicht vorarbeiten“, so Peter Henkel, Geschäftsführer der Firma BeMo Tunnelling GmbH, die die Arbeiten ausführt.

  • Kurz vor dem Durchstich. ©Frank Dieper, Stadt Herne

„Das ist ein Meilenstein für unser Großprojekt“, freute sich Elfriede Sauerwein-Braksiek, die Leiterin der Autobahn-Niederlassung Westfalen. Die Arbeiten unter den Bahngleisen sind der kniffligste Teil beim Bau der neuen unterirdischen Verbindung, die mit 550 Metern Länge zukünftig von der A43 in Fahrtrichtung Münster auf die A42 in Fahrtrichtung Oberhausen führt. „Diese Verbindung ist eine der meistbefahrenen im östlichen Ruhrgebiet“, unterstrich Sauerwein-Braksiek die Bedeutung des neuen Tunnels.

Andrea Oehler, Bürgermeisterin von Herne und Tunnelpatin, wünschte den Arbeiterinnen und Arbeitern für den Rest der Bauzeit weiter viel Glück. „Die Verbindung von der A42 zur A43: was ist das für ein super Projekt“, zeigte sie sich begeistert.

Da die Bahnstrecke sich trotz der Bohrungen nicht einmal im Millimeterbereich bewegen durfte, wurde 2020 eine Art Schutzschirm aus Rohren eingeschoben und mit Beton gefüllt. Unter diesem haben dann im September 2021 die eigentlichen Bohrungsarbeiten begonnen. Dabei wurden 7.000 Kubikmeter Erde zunächst mit Betoneinspritzungen verfestigt und dann nach und nach herausgeholt. Die restliche Erde wird nun entfernt, dann wird die Ausfahrt zur A42 gebaut, das sogenannte Tunnelportal. Ende 2023 soll der Rohbau des gesamten Tunnels stehen, dann folgt die Elektronik. In Betrieb wird der Tunnel aber erst Ende 2025 gehen, da zuvor noch die Brücke Cranger Straße abgerissen und neugebaut werden muss, die sich direkt vor der Tunneleinfahrt befindet. Dann wird der Verkehr zunächst einstreifig, nach dem Ausbau der A42 zweistreifig durch den neuen Tunnel fließen.

Ein Video zum Tunnelbau der Autobahn Westfalen gibt es auf youtube zu shen.