Tunnel Baukau

Tunnelvortrieb im Kreuz Herne

13. September 2021 | Wirtschaft
Foto: Der Tunnelvortrieb am Autobahnkreuz Herne hat begonnen. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Insgesamt 15 Monate wird es dauern, bis an drei Stellen Tunnelstücke im klassischen Vortrieb hergestellt worden sind. Die längste Röhre fülhrt unter den Bahngleisen her, die mehrere Personenverkehr- und Güterstrecken durch das Herner Kreuz führen. Besondere Herausforderung dabei: Gegraben wird nicht in einem natürlichen Gestein, sondern in einer Halde, die nach dem Krieg aus unterschiedlichsten Materialien an dieser Stelle aufgeschüttet worden ist. Diese besonderen Voraussetzungen haben auch besondere Vorarbeiten gefordert: Mit Beton verfüllte Stahlrohe mit einem Durchmesser von 1,60 Metern liegen rund um den geplanten Tunneldurchstich.

  • Die Tunnelbaustelle. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Mit Beton verfüllte Rohre bilden Schutzschirm
Die Röhren sind im Vorfeld durch den künstlichen Berg getrieben worden, um einen „Rohrschirm“ über der neuen künstlichen Röhre zu schaffen. „Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Gleise oberhalb nicht durch den Tunnelbau bewegen“, sagt Guido Meinzer, Projektleiter beim A43-Ausbau. Mit Hilfe von Sensoren wird die Gleisanlage dauerhaft überwacht. Um das Gelände für den Tunnelbau zusätzlich zu stabilisieren, wurden zudem flüssiger Beton ins Erdreich gepresst. Der Berg wurde „schnittfest“ gemacht, damit beim Tunnelvortrieb das Erdreich nicht absackt.

Im Anschluss Bau von zwei Brücken
24 Stunden an sieben Tagen in der Woche werden sich die Tunnelbauer nun Stück für Stück vorarbeiten. Dabei werden die Tunnelwände und die Decken in etwa fünf Meter langen Abschnitten betoniert, bevor der nächste Vortrieb angegangen wird. Bis der Verkehr von der A43 durch den Tunnel auf die A42 rollt, wird es aber noch etwas dauern: Im Anschluss an die Tunnelarbeiten müssen noch zwei Bahnbrücken gebaut werden, die über die A42 führen. „Erst wenn diese Brücken fertig sind, können wir den Tunnel für den Verkehr freigeben“, sagt Guido Meinzer. Befahren wird das Bauwerk aber auch schon zuvor. „Für die Baustellenlogistik ist dieses Teilstück natürlich schon früher zu nutzen.“