Internationalen Frauentag

Übersicht zur Beschäftigung von Frauen

8. März 2021 | Gesellschaft
Foto: ©Agentur für Arbeit Bochum

„Menschen werden in allen Bereichen der Arbeitswelt benötigt. In den meisten Berufen spielt das Geschlecht eigentlich gar keine Rolle und dies gilt auch für die sogenannten Führungsetagen. Dennoch gibt es viele Bereiche, in denen nach wie vor überwiegend Männer das Sagen haben. Um diese festen Strukturen stärker aufzubrechen, ist die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, auf beiden Seiten gefragt. Auf der einen Seite müssen Rahmenbedingen mehr Chancengleichheit ermöglichen, und Männer und Frauen müssen sich auch jenseits der traditionellen Rollenbilder bewegen. Klar ist: Für den zukünftigen Arbeitsmarkt ist eine geschlechterunabhängige Beschäftigung in allen Branchen möglich und unverzichtbar“, erklärt Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit.

Die Beschäftigung in Herne ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Trotz Pandemie verzeichnete die Agentur für Arbeit zum letzten Stichtag einen Anstieg von Juni 2019 bis Juni 2020 um 2,5 Prozent oder 1.153 Personen. Dieser Anstieg vollzog sich zum großen Teil in der Beschäftigung von Frauen. Sie ist absolut um insgesamt 1.035 oder 4,9 Prozent im letzten Jahr gestiegen. Von den insgesamt 47.160 Berufstätigen in Herne sind 22.195 Frauen. Aber, fast die Hälfte der arbeitenden Frauen ist nicht in Vollzeit angestellt.

46,5 Prozent aller beschäftigten Frauen gehen ihrer Arbeit nur in Teilzeit nach. Ihre Beschäftigungsquote (insgesamt) hat sich innerhalb eines Jahres leicht, um 0,9 Prozent, erhöht. Aktuell liegt sie bei 48,2 Prozent, während die Beschäftigungsquote der Männer in Herne bei 57,5 Prozent liegt. Sie ist im letzten Jahr um 0,4 Prozentpunkte gestiegen. Darüber hinaus liegt der Anteil Teilzeit arbeitender Männer lediglich bei 15,8 Prozent.

Dies lässt den Schluss zu, dass deutlich mehr Frauen als Männer wegen der Kinderbetreuung oder auch der Pflege von Angehörigen nicht in Vollzeit arbeiten und ihre Erwerbstätigkeiten auch mehr Unterbrechungen aufweisen. In Folge dessen profitieren sie seltener von Gehaltssteigerungen, die auch an Betriebszugehörigkeiten gebunden sind. Ein Blick in die Statistik zeigt auch: Je höher das Anforderungsniveau, desto mehr Männer besetzen den Job. All dies hat nicht nur Auswirkungen auf Aufstiegschancen und auf die Höhe des Gehaltes, sondern auch auf die Renten von Frauen.

Insgesamt verdienen Frauen weiterhin weniger als Männer. Der Unterschied beträgt durchschnittlich rund 400 Euro weniger. Das Medianentgelt in Herne im Jahr 2019 beträgt bei Männern 3.579 Euro und bei Frauen 3.181 Euro.