Stadtklima

Umgestalteter Vorgarten ausgezeichnet

29. August 2023 | Gesellschaft
Foto: Julia Bahl freute sich über die Auszeichnung ihres Vorgartens. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

„Mit der Umgestaltung ihres Vorgartens haben alle Teilnehmenden nicht nur einen wertvollen Beitrag für die Umwelt geleistet, sondern auch die Lebensqualität in ihrem Viertel nachhaltig verbessert“, freut sich Stadtrat Karlheinz Friedrichs, der Familie Bahl in ihrem umgestalteten Vorgarten im Quartier Gartenstadt gratulierte und den Preis überreichte.

„Hier ist eine vielfältige und lebendige Fläche geschaffen worden, die hoffentlich noch ganz viele Nachahmer findet“, würdigt Achim Wixforth, Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtplanung, das Ergebnis. „Wo zuvor auf 22 Quadratmetern ein Parkplatz für zwei PKWs war, ist eine ästhetisch und gartengestalterisch ansprechende Fläche mit verschiedenen Vegetationshöhen entstanden“, so Daniel Wirbals, stellvertretender Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtplanung sowie Teil der Jury und weiter: „Hier kann sich die Natur wieder frei entfalten.“

  • Es ist eine ästhetisch und gartengestalterisch ansprechende Fläche entstanden ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Ein Preisgeld von 1.000 Euro erhielt der zweitplatzierte Garten der Familie Looks. Sie hat eine 20 Quadratmeter große Schotterfläche entfernt und durch eine bienenfreundliche Gartengestaltung ersetzt. Eine Wasserschüssel mit Totholz bietet Lebensraum für Insekten und Kleinlebewesen. Platz Drei ging mit einem Preisgeld von 500 Euro an Familie Kubu, die mit der Umgestaltung ihres 13 Quadratmeter großen Vorgartens bereits ihre Nachbarn zu weiterer Begrünung animiert hat.

Bewertungskriterien

Die umgestalteten Vorgärten wurden nach zwei Oberkategorien bewertet: In der Kategorie „Ökologisch und vielfältig“ zählten Merkmale wie „Vielfalt der Biotope und Vegetationsstrukturen“ oder „Insekten- und Tierschutz sowie Lebensräume“. Die zweite Kategorie „Kreativ“ befasste sich unter anderem mit der „Art der Gestaltung“ oder dem „Effekt für das Straßenbild“.

Die Verteilung der Punkte erfolgte durch eine fünfköpfige Jury bestehend aus Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, Ulrich Syberg, zweiter Vorsitzender des Vereins „Wohnen in Herne“, und Jürgen Heuser, Leiter der Biologischen Station östliches Ruhrgebiet. Die Gewinne wurden vom Förderverein „Wohnen in Herne e.V.“ gesponsert.

Verbesserung des Stadtklimas

Vorgärten sind das Aushängeschild von Privathäusern und prägen gleichzeitig das Stadtbild. „Daher ist es problematisch, dass immer mehr Bürger*innen der Stadt Herne Schotter, Kies und Splitt für die Gestaltung einsetzen“, so Klimaschutzmanagerin Jana Ermlich.

„Durch die ökologisch wertlosen Flächen sinkt die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Insbesondere im Sommer erhitzen sich diese stark. Zusätzlich binden die Steinflächen weniger Staub und dämpfen im Vergleich zu begrünten Flächen weniger Straßenlärm“, erläutert Ermlich einige Nachteile der versiegelten Flächen, deren Pflegeaufwand auch noch vergleichsweise hoch sei.

„Mit unserer Aktion wollen wir Bürger*innen animieren, Schottergärten in grüne Oasen umzuwandeln“, so Ermlich weiter. Daher wird das Klimaschutzmanagement der Stadt das Thema weiterhin begleiten.